Zweites Silber bei Straßen-EM

Am Nachmittag gab es das zweite Edelmetall für den Bund Deutscher Radfahrer bei den Straßen-Europameisterschaften in Trentino in Italien. Die Mixed-Staffel holte Silber hinter Italien und vor den Niederlanden.

„Fahrt“, schrie Mieke Kröger (Team Coop Hitec Products) noch einmal, bevor sie das Tempo drosselte. Die Olympiasiegerin in der Mannschaftsverfolgung auf der Bahn war in der Mixed-Staffel die Tempobolzerin, gab auf dem letzten Kilometer alles, um ihren Teamkolleginnen Tanja Erath (Team TIBCO – SVB) und Corinna Lechner (Isorex No Aqua LCT) noch genügend Windschatten zu bieten, damit das Duo mit Volldampf ins Ziel rauschen konnte. Bei 52:20,08 Minuten stoppten die Uhren. Das bedeutete die Silbermedaille für die schnellen Zeitfahrer des BDR. Nur Italien (51:59,01 Minuten) war um 21 Sekunden schneller und holte Gold. Bronze ging an die Niederlande (52:25,28 M.)

Im letzten Jahr hatten die Deutschen den Titel geholt. Damals fuhren neben Kröger Lisa Klein und Lisa Brennauer, die diesmal nicht am Start waren, sondern sich auf das Einzelzeitfahren morgen vorbereiten. Bei den Männern war Max Walscheid in Trento neu im Team. Und der Neuwieder war sehr stark unterwegs. Mit fast zwei Metern Körperlänge überragte er seine Teamkollegen und konnte den perfekten Windschatten bieten.

Zweimal musste der 22,4 Kilometer lange Zeitfahrkurs zurückgelegt werden. Der fast flache Parcours kam den deutschen Zeitfahr-Spezialisten entgegen, die das Rennen mit einem Stundenmittel von 51,28 km/h zurücklegten.

Zunächst gingen die Männer auf die Runde: Maximilian Walscheid (Qhubeka NextHash), Justin Wolf (Bike Aid) und Miguel Heidemann (Leopard Pro Cycling) fuhren ihre Runde in 24:37 Minuten. Damit war das Männertrio genauso schnell unterwegs wie die Niederlande und 27 Sekunden langsamer als Italien, das mit Zeitfahr-Weltmeister Filippo Ganna gestartet war.

„Es war ein technisch geschmeidiger Kurs. Jeder von uns hat das Maximum rausgeholt,“ sagte Walscheid nach dem Silber-Lauf. Er war sicherlich derjenige, der aufgrund seiner Physis und seiner Kraft am meisten Führungsarbeit leistete. „Ich wusste, dass ich stark bin auf dieser Runde. Das habe ich schon gestern beim Training gemerkt,“ sagte der Neuwieder. Und weiter: „Diese Medaille gibt viel Moral für morgen.“ Dann startet Walscheid auch noch im Einzelzeitfahren.

„Sie waren sehr stark unterwegs. Die Frauen sind die schnellste Zeit von allen weiblichen Teams gefahren. Das war großartig,“ lobte Frauen-Bundestrainer André Korff.

„Wir sind alle sehr zufrieden mit unserer Performance. Dafür, dass wir nur einmal zusammen trainiert haben, lief es sehr harmonisch. Es war klar, wenn Italiener mit dem besten Aufgebot bei der Heim-EM an den Start gehen, ist es eine harte Nuss. Und gerade deswegen können wir mit dem zweiten Platz sehr zufrieden sein. Das hat Spaß gemacht“, sagte Kröger nach dem Rennen.

 

zum Bild: die erfolgreiche BDR-Staffel mit (von links): Mieke Kröger, Tanja Erath, Corinna Lechner, Max Walscheid, Justin Wolf und Miguel Heidemann.    Foto: BDR   

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