„Es lief ganz gut, ich hatte gute Beine und technisch kam ich auch optimal zurecht. Aber ich habe leider immer noch nicht gewonnen“, haderte Lisa Klein nach dem 24 km langen Meisterschaftskampf im Ziel. Vor einem Jahr gewann sie in Kopenhagen die Bronzemedaille, diesmal war nur die Niederländerin Aafke Soet schneller als die 21-Jährige aus Erfurt. Soet fuhr 33:24 Minuten und war im Ziel 1:05 Minuten schneller als Klein. Eine klare Sache. Dennoch: „Ein wenig traurig bin ich schon, dass es nicht zu Gold reichte. Aber bei meiner Vorgeschichte muss ich zufrieden sein.“ Klein erlitt im Frühjahr bei einem Trainingsunfall einen Schlüsselbeinbruch und musste wochenlang pausieren. Bronze ging an die Tschechin Nikola Noskova. Christia Riffel aus Oberhausen (Canyon SRAM) belegte mit 2:54 Minuten Rückstand Platz 13.
„Es war ein sehr schwerer Kurs. Es ging nur bergauf- und bergab. Mehr als 37 Stundenkilometer waren bei diesen Anstiegen nicht möglich“, sagte Klein und blickt schon auf den Samstag, wo sie im Straßenrennen der U23 am Start stehen wird. „Auch dort erwartet uns ein sehr schwerer Kurs, aber ich habe mir trotzdem ein hohes Ziel gesetzt, werde das Rennen aber mit Augenmaß fahren,“ so Klein.
Am Vormittag war bereits Hannah Ludwig zu Silber gerast. Die Deutsche Straßenmeisterin war nur acht Sekunden langsamer als die neue Europameisterin Vittoria Guazzini aus Italien. Dritte wurde die Polin Marta Jaskulska mit elf Sekunden Rückstand.
„Hannah ist ein sehr gutes Rennen gefahren. Obwohl ihr die Strecke mit 11,5 km eigentlich zu kurz ist, hat sie das sehr gut gemacht,“ lobte Bundestrainerin Katharina Fischer ihre Fahrerin. „Bei der kurzen Distanz wussten wir, dass es schwer wird. Auf den letzten Kilometern hat sie aber noch einmal alles herausgeholt,“ so Fischer, die Hannah Ludwig optimal auf diese Titelkämpfe vorbereitet hat.
zum Bild: Lisa Klein