Willy Weinrich vom TSV Breitenworbis ist einer der schnellsten Junioren der Welt: Amtierender Europameister im 100-m-Zeitfahren, WM-Zweiter zum Auftakt der WM im Teamsprint und ebenfalls zweiter im Sprint. Heute wollte er endlich den Titel holen. Im 1000-m-Zeitfahren ging er als letzter Fahrer ins Rennen, unterbot die Bestmarken des Russen Grigorii Skorniakov bei den Zwischenzeiten stets um wenige hundertstel Sekunden. Nach 1000-m stoppten die Uhren bei 1:03,339 Minuten. Das war exakt die gleiche Zeit wie die des Russen, auf die Tausendstel genau! So etwas hatte es in der Geschichte des Bahnsports selten gegeben. Und weil die Regeln besagen, dass derjenige gewinnt, der die letzte Runde am schnellsten zurücklegt, durfte sich der Russe über den Titel freuen, obwohl Weinrich in der Qualifikation die schnellste Zeit vorlegte.
„Nach der Quali haben wir natürlich mit Gold geliebäugelt. Das Finale lief aber von Anfang an nicht ganz rund. Es fehlte die Kraft nach den vielen WM-Einsätzen,“ sagte Bundestrainer Jörg Winkler. Weinrich hat sich trotzdem gefreut, sich eine weitere Silbermedaille bei dieser WM umhängen zu dürfen.
Zwei deutsche Fahrerinnen, Clara Schneider (RV Finsterwalde) und Lara-Sophie Jäger (Turbine Erfurt) traten im Keirin-Finale gegen zwei Russinnen und zwei Ukrainerinnen an. In der letzten Runde konnte Schneider noch an der Ukrainerin Alla Biletska vorbeiziehen und hinter Alina Lysenko aus Russland die Silbermedaille gewinnen. Jäger wurde Sechste.
„Dass es beide ins Finale geschafft haben, war eine positive Überraschung. Beide sind junger Jahrgang und können nächstes Jahr noch mal antreten. Die Silbermedaille von Clara war großartig,“ lobte Bundestrainer Winkler.
Insgesamt gab es am letzten Wettkampftag noch fünf Entscheidungen. Im Ausscheidungsfahren der Junioren belegte Tobias Müller (RSV rad-net) den sechsten Platz. Das Duo Lara Eberle/Jette Simon (RSV Edelweiß Oberhausen/1. FC Kaiserslautern) den fünften Platz. Im Madison der Junioren stürzte das deutsche Duo in Führung liegend bei der Ablösung. Benjamin Boos verletzte sich dabei am Ellenbogen. Er und Nicolas Zippan werden aber wie geplant morgen die Heimreise antreten können. „Der Sturz war sehr bedauerlich. Sie lagen auf Gold-Kurs, hatten 20 Punkte Vorsprung und hätten das Ding nach Hause gefahren,“ sagte Bundestrainer Tim Zühlke.
Mit zwei Gold-, acht Silber- und einer Bronzemedaille war der BDR einer der erfolgreichsten Nationen bei dieser Bahn-Weltmeisterschaft.
F: Clara Schneider gewinnt in Kairo eine weitere Silbermedaille und freut sich mit Bundestrainer Jörg Winkler. Foto: Mölders
Gegenheimer ist Weltmeister
Im letzten Jahr war Simon Gegenheimer schon Vize-Weltmeister. Jetzt hat es der 32-Jährige aus Remchingen geschafft: In Graz wurde er Weltmeister in der Mountainbike-Disziplin Eliminator Race, schlug im Finale den Niederländer Jeroen Van Eck. Bronze ging am den Schweden Anton Olstam vor Felix Klausmann. Bei den Frauen belegte Marion Fromberger Platz vier.
