Nach den Olympischen Spielen von Paris verzichten die vierfachen Weltmeisterinnen im Teamsprint und Olympia-Dritten Emma Hinze, Lea Friedrich und Pauline Grabosch auf eine Teilnahme an der WM. Stattdessen nominierte Bundestrainer Jan van Eijden Clara Schneider, Lara-Sophie Jäger und Alessa Pröpster. Alle Drei sind junge, aber schon sehr erfolgreiche Sprinterinnen: Schneider und Jäger gewannen bei der U23-EM in Cottbus im Teamsprint die Silbermedaille hinter Großbritannien; Schneider stand drei weitere Male auf dem Podest: war Erste in Keirin, und jeweils Zweite im Sprint und Zeitfahren. Alessa Pröpster war 2023 Europameisterin im Teamsprint der Elite und gewann insgesamt 18 Medaillen bei Welt-und Europameisterschaften.
„Die Saison war auch für mich lang, auch wenn ich in Paris nur Ersatzfahrerin war. Ich tue mich im Moment auch etwas schwer, aber ich mache mir nicht zu viel Druck, schaue einfach was passiert. Man weiß auch nicht, auf wen man trifft, ob die anderen Nationen in Topbesetzung antreten, oder mit ihren Nachwuchsfahrern. Ich habe mir keine konkreten Ziele gesteckt, möchte aber die Saison gut abschließen“, sagt Pröpster vor der Abreise nach Dänemark.
Bei den Männern ist Olympia-Teilnehmer Luca Spiegel der prominenteste Starter. Er gewann bei der U23-EM in Cottbus Gold im Sprint. Teamkollege Henric Hackmann war EM-Zweiter in Zeitfahren und Keirin und bekommt jetzt in der Eliteklasse seine Chance. Pete-Collin Flemming war im letzten Jahr u. a. Junioren Welt- und Europameister im Teamsprint. Ergänzt wird das Team vom erfahrenen Nik Schröter aus Cottbus.
Im Frauen-Ausdauerbereich setzt Bundestrainer André Korff dagegen auf seinen bewährten Stamm um die Olympiasiegerinnen Franziska Brauße, Lisa Klein und Mieke Kröger. Außerdem sind Welt-und Europameisterin Laura Süßemilch, sowie Olympia-Teilnehmerin Lena Charlotte Reißner und Lea Lin Teutenberg nominiert.
Franziska Brauße gehört neben der Mannschaftsverfolgung auch in der Einerverfolgung zu den großen Favoritinnen. 2022 gewann sie auf der Olympiabahn von Saint-Quentin-en-Yvelines die Goldmedaille in dieser Disziplin, im letzten Jahr holte sie in Glasgow Silber hinter der US-Amerikanerin Chloe Dygert.
„Im Vierer haben wir neue Taktiken probiert, um noch mal einen Schritt machen zu können,“ verrät Franziska Brauße aus dem WM-Vorbereitungslehrgang in Frankfurt/Oder. „Eine Medaille wäre superschön, ein cooler Abschluss für dieses Jahr. In der Einerverfolgung würde ich mich sehr freuen, wieder mit dem WM-Trikot nach Hause fahren zu können. Das ist jedenfalls mein großes Ziel.“
Im Ausdauerbereich der Männer ist u. a. der mehrfache Madison Welt- und Europameister Roger Kluge nominiert. Er wird im Punktefahren und Madison starten. „Das Ziel bleibt eine Medaille; ich fahre nicht dahin, um in die Top-Ten zu fahren. Ich bin immer noch gut drauf und habe mich mit Zwischenstationen motiviert, bin eine gute Deutschland-Tour und Straßen-EM gefahren, was mich ermutigt hat, weiterzumachen,“ sagt Kluge. „Die Vorbereitung auf Olympia war top. Diese gute Form kann man ein, zwei Monate kompensieren und für andere Rennen nutzen. Ich bin auf einem guten Niveau, hatte die WM immer im Kalender. Am liebsten würde ich ein WM-Trikot in der Einzeldisziplin holen. Das wäre noch mal ein großes Ziel, vielleicht klappt es ja im Punktefahren,“ blickt Kluge zuversichtlich auf die Titelkämpfe in Dänemark. Im Madison wird er diesmal nicht mit seinem Standardpartner Theo Reinhardt fahren, sondern mit Tim Torn Teutenberg. „Mal sehen, wie es mit Tim nach dessen anstrengender Straßensaison klappt,“ so Kluge.
Die ersten Medaillen werden am Mittwoch im Teamsprint Männer und Frauen vergeben. Am letzten Tag gilt es im Madison Roger Kluge und Tim Torn Teutenberg die Daumen zu drücken. Insgesamt werden Medaillen in 22 Entscheidungen vergeben.
WM-Nominierung siehe PM vom 8. Oktober