Vierer träumt vom kleinen Finale

Der deutsche Bahnvierer der Männer darf bei seiner Rückkehr auf die große Olympia-Bühne weiter vom kleinen Finale und der Bronzemedaille träumen. In der Qualifikation am Donnerstag fuhren Henning Bommel (Berlin), Kersten Thiele (Sinheim), Nils Schomber (Neuss) und Domenic Weinstein (Villingen) in 4:00,911  Minuten auf den sechsten Platz und fahren jetzt am (heutigen) Freitag in der Zwischenrunde gegen die Schweiz. Während im Finale ein Zweikampf zwischen Qualifikations-Sieger Großbritannien (3:51,943) und Australien erwartet wird, will sich das Quartett von Bundestrainer Sven Meyer dahinter einreihen. Schärfste Konkurrenten dürften die Mannschaften aus Neuseeland und Dänemark sein, die zum Auftakt noch deutlicher schneller waren als Deutschland.

„Wir wollten Körner sparen, um am Freitag noch einen Gang hochzuschalten. Da müssen wir deutlich unter vier Minuten fahren“, sagte Anfahrer Henning Bommel zufrieden. Nach dem Sturz der Niederlande stand die Qualifikation für die Runde der letzten Acht frühzeitig fest, die Mannschaft konnte deshalb weitgehend ohne Druck fahren. „Wir haben schön unser Tempo durchgezogen, hatten gemütliche Rundenzeiten. Wir sind voll im Soll“, sagte Kersten Thiele. „Die erste Runde ist jetzt unser Finale. Wir werden alles rausholen, was geht. Wir können noch ordentlich pushen. Ich war definitiv nicht am Limit. Ich denke, es ist richtig was drin“, erklärte der 23-Jährige.

Die deutschen Teamsprint-Männer mussten dagegen früher als erwartet ihre Medaillenhoffnungen begraben. Nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Max Niederlag (Chemnitz) blieb für die umformierte Mannschaft mit René Enders (Erfurt), Joachim Eilers (Chemnitz) und Maximilian Levy (Cottbus) nur der fünfte Platz. Die Goldmedaille ging wie vor vier Jahren in London an Großbritannien. „Es ist hier die Normalität eingetreten. Nach unseren Schwierigkeiten im Vorfeld durften wir nicht mit einer Medaille rechnen“, sagte ein gefasster Bundestrainer Detlef Uibel. „Das waren meine letzten Olympischen Spiele. Die Ernüchterung ist schon sehr groß. Es war einfach nicht mehr möglich“, sagte Rene Enders, der nach Bronze 2008 und 2012 auf eine weitere Medaille gehofft hatte.

Mieke Kröger (Bielefeld), Gudrun Stock (Erfurt), Charlotte Becker (Berlin) und Stephanie Pohl (Cottbus) konnten in der Qualifikation der Mannschaftsverfolgung der Frauen nicht ihr Potenzial abrufen und schieden in 4:30,068 Minuten als Letzte vorzeitig aus. Die Mannschaft und Bundestrainer André Korff verließen anschließend geschockt und wortlos die Halle, nachdem die Olympischen Spiele schneller als erwartet beendet waren. Großbritannien stellte in 4:13,260 Minuten einen neuen Weltrekord auf und zeigte den Abstand zur Weltspitze auf.

 

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