„Überglückliche“ Lisa gewinnt Bronze
Lisa Klein (Erfurt/ Cervelo Bigla) sorgte am zweiten Tag der Straßen-Europameisterschaften in Plumelec in der Bretagne für die zweite Medaille für den Bund Deutscher Radfahrer. Die 20-Jährige belegte im Zeitfahren der U23 hinter der Russin Anastasiia Iakovenko und Kseniya Tuhai aus Weißrussland Platz drei und sicherte sich damit den Bronzerang.

Klein war auf der 25,4 km langen Strecke nur zwölf Sekunden langsamer als die neue Europameisterin und verlor auf Silbermedaillengewinnerin Tuhai sogar nur zwei Sekunden. „Schade, aber die Bronzemedaille ist auch ein tolles Ergebnis“, sagte Frauen-Bundestrainer André Korff im Ziel. „Lisa ist ein tolles Rennen gefahren, hat richtig Gas gegeben und die Kurven voll genommen.“

Klein hatte erst vor 14 Tagen die Deutsche Meisterschaft der Einzelverfolgung gewonnen. In dieser Disziplin war sie vor zwei Jahren Vize-Weltmeisterin bei den Juniorinnen. 2015 holte die gebürtige Saarländerin zusammen mit Mieke Kröger, Anna Knauer und Gudrun Stock bei der U23-Europameisterschaft Silber im Mannschaftszeitfahren.

„Es war mein erstes großes Zeitfahren auf der Straße nach der deutschen Meisterschaft und ein richtig harter Kurs. Ich hätte nicht gedacht, dass ich eine Medaille gewinnen würde und bin überglücklich“, sagte Klein im Ziel und dankte U23-Bundestrainer Ralf Grabsch, der sie im Auto begleitete und immer angefeuert hatte. „Ich habe ihm vorher noch gesagt, du musst viel mit mir reden und das hat er getan. Er hat mich toll angefeuert,“ berichtet die EM-Dritte. „Und so konnte ich die vor mir fahrende Dänin noch auffahren. Ich hatte heute richtig gute Beine.“

Die zweite deutsche U23-Fahrerin, Corinna Lechner (Fürstenfeldbruck/ BTC  Ljubljana), fuhr auf einen guten siebten Platz, lag 28 Sekunden hinter der neuen Europameisterin.

Für Mieke Kröger (Bielefeld/Canyon-SRAM), die in der Eliteklasse startete, lief es in Plumelec dagegen nicht so gut. Die Bielefelderin fuhr 1000 Meter vor dem Ziel auf ein stehendes Fahrzeug auf, das kurz zuvor angehalten hatte und zog sich Schürfwunden am Jochbein zu. Trotzdem fuhr sie das Rennen zu Ende, belegte Rang 17.  Ohne dieses Pech wäre sie locker unter die besten Zehn gefahren und das auf einer Strecke, die ihr aufgrund der topographischen Schwierigkeiten gar nicht liegt. „Das war großes Pech, schade für Mieke,“ meinte BDR-Vize-Präsident Udo Sprenger.

Olympiastarterin Romy Kasper (Forst/Boels Dolmans) fuhr im Elitezeitfahren der Elite Frauen auf den 29. Platz. Neue Weltmeisterin der Elite wurde die Niederländerin Ellen van Dijk, die die 25,4 km lange Streckein 36:41 Minuten zurücklegte und 18 Sekunden schneller war als ihre Landsfrau, Olympiasiegerin Anna van der Breggen. Bronze erkämpfte sich Olga Zabilinskaya aus Russland.

 

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