U23: Lennard Kämna wird Vize-Weltmeister

Lennard Kämna ist Vize-Weltmeister: Der 21-Jährige gewann im Straßenrennen der U23 nch 191 km die Silbermedaille hinter dem Franzosen Benoit Cosnefroy, der den Deutschen im Sprint besiegte.

Den entscheidenden Vorstoß lancierte Kämna, der am letzten Sonntag mit seinem Team Sunweb bereits Weltmeister im Teamzeitfahren geworden war, am Salmon Hill gut zwölf Kilometer vor dem Ziel, als er zunächst zu einer sechsköpfigen Spitzengruppe aufschloss und sich dann allein an die Spitze setzte. Nur der Franzose schaffte den Anschluss an Kämna, gemeinsam jagten sie dem Ziel entgegen, wo Kämna der Spurtkraft Cosnefroys nichts entgegensetzen konnte.

„Zunächst war ich schockiert, als der Franzose von hinten kam. Auf den letzten Kilometern war er stärker als ich. Das war trotzdem eine beinahe perfekte WM. Mit dem Titel wäre sie ganz perfekt. Aber ich bin glücklich über die Silbermedaille“, sagte der Vize-Weltmeister.

Kämnas Erfolg war auch ein Verdienst der guten Teamleistung der U23-Nationalmannschaft, die alles auf das Finale und Kämna gesetzt hatte, seinen Kapitän bei dessen entscheidender Attacke abschirmte. „Wir haben alles auf eine Karte gesetzt, alles auf den letzten Anstieg konzentriert. Die Mannschaft hat Lennard gut beschützt. Dass der Franzose ihn im Finale geschlagen hatte, ist schade, aber wer es schafft, zu Lennard hinzufahren, der hat es auch verdient. Lennard ist ein ganz starkes Rennen gefahren, die ganze Mannschaft hat Anteil an diesem Erfolg. Es war ein erfolgreicher Tag“, freute sich Bundestrainer Ralf Grabsch über Kämnas Silbermedaille. Den der Brandenburger Max Kanter noch mit dem tollen siebgten Platz abrundete

Bereits 2016 in Katar gab es Silber für die deutsche U23-Mannschaft. Damals belegte Pascal Ackermann im Sprint Rang zwei.

Für Lennard Kämna war es bereits die vierte WM-Medaille: 2014 in Ponferrada wurde er Junioren-Weltmeister im Einzelzeitfahren, 2015 WM-Dritter im Zeitfahren der U23 und am Sonntag Weltmeister im Mannschaftszeitfahren mit Sunweb.

Viele sehen in Lennard Kämna den kommenden Rundfahrer, den lang ersehnten neuen Tour-Helden. Doch davon will Kämna nichts wissen. Vergleiche mit Jan Ullrich findet er unangebracht. „Ich habe keine Lust, mich in eine bestimmte Nische drängen zu lassen. Ich will einfach gucken, was wird“, sagt Kämna, der sich Zeit lassen will. „Ich weiß, dass es zum Rundfahrer noch ein langer Weg ist“, sagt Kämna und ist da ganz entspannt. Er kann abwarten. Erst recht nach dieser erfolgreichen Weltmeisterschaft.

 

Juniorinnen: Platz 15 für Ludwig

Im Rennen der Juniorinnen (76,4 km) belegte Hannah Ludwig aus Traben-Trarbach (Stahlross Wittlich) am Vormittag Platz 15. Ich habe im Finale Krämpfe bekommen,“  sagte sie später am Mannschaftsbus, zitternd vor Kälte und enttäuscht, dass es keine Top-Platzierung wurde.  Ludwig hat von Beginn an das Rennen mitgestaltet, für Tempo gesorgt, eine starke Leistung gezeigt. Als aber die spätere Siegerin Elena Pirrone attackierte, um wenig später ihren zweiten WM-Titel nach dem Zeitfahr-Erfolg zu feiern, hatte Ludwig nicht mehr die Kraft mitzugehen. Auch die übrigen deutschen Starterinnen spielten bei der Medaillenvergabe keine Rolle.

 

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