Der 54 km lange Zeitfahr-Kurs entsprach zwar nicht völlig Martins Wünschen, denn er war wellig, an manchen Passagen kurvenreich und hatte auch einige Steigungen und Abfahrten. „Ich hatte im Vorfeld keine Ahnung wie ich fahren würde“, meinte der vierfache Zeitfahr-Weltmeister, der in der letzten Woche der Spanien-Rundfahrt schwer stürzte. Am Ende wurde Martin mit 2:27 Minuten Rückstand neunter und sicherte dem BDR damit den zweiten Startplatz bei den Olympischen Spielen im kommenden Jahr in Tokio.
„Es war eine solide Leistung, aber ich konnte nicht powern“, sagte Martin im Ziel. Die Rippenverletzung, die er sich bei dem Sturz zuzog, die spürte er erst in England. „Aber unsere Ärzte und Physiotherapeuten haben alles getan, dass ich ein wettkampftaugliches Level erreichte. Die Erholung nach der Vuelta hat sicherlich gelitten, ich war mental unsicher, konnte mich nicht optimal vorbereiten. Von daher bin ich doch positiv überrascht, dass es zu einer Top-Ten-Platzierung gereicht hat.“
Zufrieden mit seiner Leistung war auch der zweite deutsche Starter Nils Politt. „Es lief ganz gut. Ich weiß nicht, wo ich die Zeit liegen gelassen habe, aber mit meiner Leistung bin ich zufrieden. Es war eine eklige Runde.“ Politt wurde 22. mit einem Rückstand von 4:10 Minuten.
Dabei war der 25-Jährige nicht optimal gestartet. 10 Minuten, bevor er von der Startrampe sollte, musste noch eine Kurbel ausgetauscht werden, dann stellten sich unterwegs auch noch Schaltungsprobleme ein. „Sie hat blockiert, da habe ich mal gegengetreten, da lief es wieder“, lachte Politt im Ziel.
Während Martin morgen die Heimreise antritt, ist die Weltmeisterschaft für Nils Politt noch nicht vorbei: Er startet am Sonntag noch beim Straßenrennen. „Die Form sollte stimmen, mal sehen, wozu es reicht,“ meinte der Rheinländer.
Morgen beginnen in Yorkshire die Straßenwettbewerbe mit dem Rennen der männlichen Junioren.
zum Bild: Tony Martin an der Spitze beim Mannschaftszeitfahren; rechts im Bild Nils Politt. Foto im Rahmen dieser Berichterstattung frei