Teamsprinter jagen heute um Medaillen
Miriam Welte und Kristina Vogel kämpfen heute um eine WM-Medaille im Teamsprint der Frauen. Vor vier Jahren holten sie im Olympischen Finale in London Gold. Nach WM-Bronze 2015 wollen die erfolgsverwöhnten deutschen Männer bei den Bahn-Weltmeisterschaften in London heute im Teamsprint wieder um Gold fahren. „Es geht darum, ins Finale zu kommen“, sagt Bundestrainer Detlef Uibel, der auf der Olympiabahn von 2012 auf René Enders (Erfurt), Max Niederlag und Joachim Eilers (beide Chemnitz) setzt. Kann das Trio die Erwartungen erfüllen, hat diese Mannschaft die besten Chancen, bei den Olympischedn Spielen in Rio um die Medaillen zu fahren. Wer sind Enders, Niederlag und Eilers?

René Enders: Der 29-Jährige – aufgrund seiner Körpergröße „Minimi genannt“ – gehört bald seit einem Jahrzehnt zum deutschen Teamsprint-Trio. Der Erfurter ist der schnellste Anfahrer der Welt. Nach Olympia-Bronze 2008 und 2012 soll es in diesem Jahr in Rio für den Sprung nach ganz oben auf dem Treppchen reichen. „Wir fahren zu Olympia und wollen Gold holen“, sagt der Bundespolizist. Bei der WM ist Enders das schon zweimal gelungen – 2011 und 2013. Nach Olympia könnte dann Schluss sein, auch weil Enders zum ersten Mal Vater wird. Lebensgefährtin Justine, eine frühere Eisschnellläuferin, erwartet im März ein Baby. „Es wird eine Junge“, verrät Enders. „Enders ist seit Jahren eine zuverlässige Größe, konstant und unheimlich zielstrebig“, sagt Bundestrainer Detlef Uibel.

Max Niederlag: Die WM 2015 erlebte Niederlag nur zuhause vor dem TV-Gerät. Aus disziplinarischen Gründen wurde der 22-Jährige aus der Mannschaft für Paris gestrichen. „Der Denkzettel hat gesessen“, sagt Uibel über den Chemnitzer, der das neue Vertrauen seitdem mit Leistung zurückgezahlt hat. In diesem Winter gab es nach EM-Bronze im Teamsprint zusammen mit Enders und Eilers zwei Weltcup-Siege. „Ich bin auf einem neuen Weg. Und der ist gut“, sagt Niederlag.  Schlüssel war der Umzug mit Freundin Debora nach Chemnitz. Dort trainiert er zusammen mit Joachim Eilers und Ex-Weltmeister Stefan Bötticher beim CPSV in einer der stärksten Trainingsgruppen Deutschlands und machte mit EM-Silber im Sprint auch im Einzel auf sich aufmerksam. „Er hat Talent in Leistung umgesetzt und immer noch Reserven“, sagt Uibel.

Joachim Eilers: Der Chemnitzer hat mit konstant starken Leistungen als Schlussmann sogar den langjährigen „Platzhirsch“ Maximilian Levy aus Cottbus aus dem Trio verdrängt. „Er hat momentan das höchste Leistungsniveau“, sagt Uibel über den 25-Jährigen, der sich im Sommer auch von einer schweren Schulterverletzung nicht ausbremsen ließ. Über die nicht olympischen 1000 Meter gehört „Joe“ schon seit Jahren zu den besten der Welt (1 x WM-Silber, 2 x WM-Bronze). Im Teamsprint-Wettbewerb bei der WM 2015 versagten dem Bundespolizisten aber die Nerven – das soll und darf nicht nochmal passieren, will der Bundespolizist auch in Rio als „dritter Mann“ auf die Runde gehen. „Eilers ist viel stabiler und ausgeglichener geworden, hat sich auch emotional viel besser in den Griff bekommen“, glaubt Bundestrainer Uibel.
 

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