„0,8 Sekunden sind zwar ärgerlich, aber nachher ist man immer schlauer. Ich denke wir hätten es nicht besser machen können und haben uns nichts vorzuwerfen. Wir sind ein gutes Rennen gefahren und haben das Bestmögliche herausgeholt,“ sagte Antonia Niedermaier nach der Siegerehrung.
Die 21-Jährige, die am Sonntag den Einzeltitel im Zeitfahren der U23 gewann, war die überragende Fahrerin der Staffel. Nachdem Franziska Koch zu Beginn hohes Tempo machte und dann zurückfiel, waren Lippert und Niedermaier nach dem Berg nur noch als Duo unterwegs und Lippert litt danach unter Bauchkrämpfen. „Ich habe mich anfangs gut gefühlt, aber dann wurde es für mich sehr hart. Wegen der Krämpfe konnte ich auch gar nicht mehr in eine aerodynamische Position gehen. Als ich im Ziel am Boden lag und sah, wie gering der Abstand war, habe ich erst ein wenig gehadert, aber jetzt freue ich mich. Wir haben Silber gewonnen,“ sagte Lippert im Ziel.
Und Marco Brenner, für den die Mixed-Staffel eine Premiere war, meinte: „Die Frauen haben wie erwartet geliefert, und wir Männer waren besser als erwartet. Ich bin hochzufrieden mit dem Ergebnis.“ Teamkollege Miguel Heidemann sagte nur: „Es hat einfach Spaß gemacht.“
Schachmann, Heidemann und Brenner waren optimal ins Rennen gestartet, fuhren an der ersten Zwischenzeit, die nach der Steigung genommen wurde, Bestzeit, waren vier Sekunden schneller als Italien und sechs Sekunden besser als Australien.
Bei der ersten Zieldurchfahrt lag das Männertrio, das die Abfahrt teilweise mit 92 km/h herunter gesaust war, dann 22 Sekunden hinter Australien und 15 hinter Italien zurück. Die Frauen übernahmen und fuhren bärenstark. Von allen gestarteten Frauenteams waren Lippert, Koch und Niedermaier die schnellsten, verkürzten bis zur Zwischenmarke am Berg den Rückstand zu Australien auf sechs Sekunden und die Italienerinnen gingen mit gerade einmal drei Sekunden Vorsprung auf Deutschland in die Abfahrt. Diesen Rückstand konnte das BDR-Trio bis ins Ziel noch weiter verringern, Italien hinter sich lassen und unterlagen Australien lediglich um einen Wimpernschlag.
„Die Mädels waren superstark,“ lobte Männer-Coach André Greipel. Das Team hat nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen. Es war ein gut abgestimmtes Team.“ Und Frauen-Bundestrainer André Korff ergänzte: „Die Männer haben gut vorgelegt. Leider ging es Lilli (Liane Lippert) nicht so gut, dafür hat Antonia die meiste Zeit von vorn gefahren.“