„Wir hatten das Ziel, das Rennen an der Spitze mitzubestimmen und haben das Beste daraus gemacht. Wir waren der beste Sprintzug, ich hatte eine Top-Position. Ein großes Lob und danke an meine Teamkolleginnen, sie haben alles getan und den Sprint für mich perfekt vorbereitet. Sie haben im gesamten Rennen super gearbeitet,“ sagte Bräutigam nach der Siegerehrung und erzählte, dass die Mannschaft auf sie abgestimmt wurde. „Wir haben in der Niederösterreich-Rundfahrt den Sprintzug geübt. Es ist schon besonders, was wir uns in diesem Jahr aufgebaut haben. Darauf können wir stolz sein. Die Silbermedaille krönt unsere Teamleistung.“
Das 72,9 Kilometer lange Rennen zwischen Heusden-Zolder und Hasselt wurde erwartungsgemäß im Sprint entschieden. Die Niederländerinnen hielten auf dem flachen Kurs das Feld zusammen, weil sie, wie gestern bei den Elite Frauen, auf eine Sprintentscheidung hofften.
Sehr aufmerksam agierten die deutschen Fahrerinnen, zeigten sich immer wieder an der Spitze, kontrollierten die Konkurrenz und begeisterten mit einem guten Teamwork. Joelle Messemer (RSC Linden) sorgte im Finale für Tempo und bereitete so den Weg für Teamkollegin Bräutigam vor, die dann vollendete und zu Silber fuhr.
Die Silbermedaille im EM-Straßenrennen bestätigt einmal mehr das große Talent dieser jungen Sportlerin, die in diesem Jahr von Erfolg zu Erfolg eilt und mit ihrer Vielseitigkeit begeistert. Im Januar schon war sie Zweite der deutschen Crossmeisterschaften. Im April gewann sie das Bundesliga-Auftaktrennen in Steinfurt, und danach sammelte sie Medaille um Medaille auf der Bahn.
Bei den Heim-Europameisterschaften in Frankfurt/Oder gewann sie Gold mit dem Vierer und wurde Dritte im Madison, bei den Weltmeisterschaften in China streifte sie das Regenbogentrikot nach dem gewonnenen Ausscheidungsfahren über, wurde außerdem zusammen mit Judith Rottmann Zweite im Madison. Bei den deutschen Meisterschaften in Berlin gewann sie im Madison und in der Mannschaftsverfolgung Gold und wurde Dritte in der Einerverfolgung. Und auf der Straße belegte sie bei den nationalen Zeitfahrmeisterschaften den zweiten Platz.
Judith Rottmann (RC Victoria Neheim) wurde Elfte. Pech hatte EM-Starterin Magdalena Leis (RSC Linden), die kurz vor dem Finale stürzte und vorsorglich ins Krankenhaus gebracht werden musste. Auch Joelle Messemer und Julia Servay (RSC Biberach) stürzten im Sprintfinale, konnten aber das Rennen noch beenden. Caoilinn Littbarski-Gray (RSC Turbine Erfurt) wurde 22.
