Lennard Kämna vom RSC Cottbus hat bei den Straßen-Europameisterschaften in Nyon (Schweiz) die zweite Goldmedaille für den Bund Deutscher Radfahrer geholt. Der 17-Jährige fuhr mit 35:35 Minuten für die 26,9 Kilometer die schnellste Zeit und verwies den Franzosen Crentin Ermenault um 26 Sekunden auf Rang zwei. Tobias Foss aus Norwegen hatte als Dritter 35 Sekunden Rückstand auf Kämna.
„Lennard ist sehr souverän und gleichmäßig gefahren. Wir wussten, dass er gut drauf ist“, war der Sieg für Bundestrainer Wolfgang Ruser (Magstadt) keine Überraschung. Von Beginn an fuhr der Cottbuser um den Titel mit und konnte sich in der zweiten Hälfte deutlicher von der Konkurrenz absetzen. „Der Kurs hier war wegen der Regenfälle in den vergangenen Tagen nicht einfach“, so Ruser. Zum Teil waren die Straßen auf dem welligen Kurs glatt und rutschig. Kämna bewältigte dies ohne Probleme. Der Europameistertitel ist sein größter Erfolg. „Ich bin überglücklich, das ist der schönste Tag meines Lebens“, freute sich der neue Europameister.
Auch BDR-Präsident Rudolf Scharping übermittelte aus dem Ausland Glückwünsche: „Erst der Erfolg von Mieke Kröger, dann Greipels Etappensieg und nun der Erfolg von Kämna. Das ist ein großer Tag für den deutschen Radsport, und er zeigt, dass wir mit unserer guten Nachwuchsarbeit auch für die Zukunft gerüstet sind.“
Sven Reutter vom RMV Wendelsheim beendete das EM-Zeitfahren mit 1:32 Minuten Rückstand auf Kämna als 16., Jonas Bokeloh vom HRC Hannover wurde 26. mit 1:51 Minuten Rückstand.
Für das BDR-Trio sind die Europameisterschaften damit auch beendet. Sie reisen direkt nach Luckau weiter, wo am Samstag die Deutschen Nachwuchsmeisterschaften im Einzelzeitfahren stattfinden. An den Straßenrennen in Nyon werden die BDR-Junioren nicht teilnehmen. Für den BDR geht es bei der EM am Freitagnachmittag mit dem Zeitfahren der U23 über 26,9 Kilometer weiter. Auch dort haben die BDR-Starter Medaillenchancen.
