Offensive Fahrweise nicht belohnt
Bei den Straßen-Europameisterschaften in Belgien gingen die Deutschen heute leer aus. Das Frauenrennen gewann wie erwartet die Niederländerin Lorena Wiebes, die der Konkurrenz im Sprint keine Chance ließ. Beste Deutsche war Franziska Koch auf Platz 13.
Das deutsche Frauenteam vor dem StartFoto: BDR

Die deutsche Mannschaft wusste, dass sie im Sprint gegen die endschnellen Niederländerinnen und Italienerinnen nur eine geringe Chance haben würden und suchten eine frühe Vorentscheidung. Das Team von Bundestrainer André Korff ging in die Offensive, versuchte immer wieder durch Tempoverschärfungen das Feld zu dezimieren. 50 Kilometer vor dem Ziel attackierte Liane Lippert mehrfach, danach waren es Lea Lin Teutenberg, Romy Kasper und auch die Deutsche Meisterin Franziska Koch. Aber die Favoritinnen blieben wachsam und erstickten jede gefährliche Attacke im Keim.

„Ich wollte auf keinen Fall herkommen und nichts machen, sondern habe attackiert, auch um meine Beine zu testen. Heute war es ein chaotisches Rennen,“ sagte Liane Lippert nach dem Rennen.

So kam es nach 162 Kilometern in Hasselt zum Sprint des geschlossenen Feldes, den Lorena Wiebes nach perfekter Vorbereitung ihrer Mannschaft vor Elisa Balsamo aus Italien und Daria Pikulik aus Polen gewann. Franziska Koch überquerte den Zielstrich auf Platz 13. Romy Kasper und Liane Lippert wurden zeitgleich auf Platz 35 und 36 notiert.

„Es haben sich zu wenige Mannschaften engagiert. Die Italienerinnen haben zu wenig gemacht. Dann wäre das Rennen vielleicht anders gelaufen. So aber war früh abzusehen, dass es zum Sprint kommen würde und wir keine Anteile haben würden. Schade für das lange Rennen, dass es so neutralisiert gefahren wurde,“ sagte Bundestrainer André Korff.

 

Unter Wert geschlagen

Am Vormittag wurden die Medaillen bei den Junioren vergeben. Obwohl die deutsche Mannschaft ein sehr starkes Rennen fuhr, gingen sie leer aus. Am Anfang gehörte Louis Grupp zu einer Ausreißergruppe, die aber wieder gestellt wurde.

Als sich die drei späteren Medaillengewinner Felix Orn-Kristoff  (NOR/Gold), Hector Martinez (ESP/Silber) und Paul Seixas (FRA/Bronze) absetzten, waren es die Deutschen, die immer wieder versuchten, den Abstand zu verringern. Verzweifelt machten vor allem Paul Fietzke und Benedikt Benz im Finale Tempo, fanden aber zu wenig Unterstützung. Der Deutsche Meister Pepe Albrecht versuchte im letzten Renndrittel noch einmal in einer Verfolgergruppe die Ausreißer einzuholen. Vergebens.

Und so wurde die deutsche Mannschaft für ihre offensive Fahrweise nicht belohnt. Paul Fietzke belegte nach 129, 7 Kilometern Platz 20. Das war nicht das, was sich der Cottbuser erhofft hatte. Ian Kings, Pepe Albrecht, Benedikt Benz und Louis Grupp landeten auf den Plätzen 34, 38, 41 und 57.

„Das Rennen lief aus dem Ruder, war chaotisch und schwer zu kontrollieren. Auf dem Kopfsteinpflaster bin ich nicht richtig vorangekommen. Im Finale waren wir zu Dritt in der Verfolgergruppe, aber dann hat Italien einfach aufgehört zu fahren und danach wollte keiner mehr die Verantwortung übernehmen. Für mich war der Kurs auch zu einfach,“ sagte Paul Fietzke im Ziel.

 

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