Elisabeth Brandau erwischte einen guten Start, positionierte sich dann an zehnter Stelle, während sich Jolanda Neff bereits in der zweiten Runde an die Spitze setzen konnte und mit ihren überragenden Qualitäten im Downhill zum Solo an der Spitze ansetzte.
Begünstigt wurde der große Abstand auch vom Kettenriss bei Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Nor) in Runde drei von fünf. Nachdem die Norwegerin weit zurückfiel eröffnete das Elisabeth Brandau plötzlich die Chance auf die Bronze-Medaille. 30 Sekunden Rückstand hatte Schwäbin und sich mittlerweile auf den sechsten Rang nach vorne gefahren.
Allerdings verlor sie in den technischen Passagen immer wieder Zeit, die sie bergauf wieder gut machen musste. „Ich vermute, ich hätte heute zweieinhalb Minuten weniger Rückstand, wenn ich schneller bergab fahren könnte. Vor allem die schnellen Abfahrten kann ich nicht so gut“, bekannte Brandau.
Als in der vorletzten Runde die Schweizerin Linda Indergand durch einen Hinterrad-Defekt ihren dritten Rang verlor, da wurde plötzlich noch mehr möglich. Doch dafür fehlte Brandau nach einem Magen-Darm-Infekt die Energie.
„Ich konnte erst gestern wieder richtig trainieren und erst heute Morgen hat die Verdauung wieder richtig funktioniert und die Energie ist richtig angekommen“, erklärte Brandau. Ob sie mit Rang fünf, dem besten EM-Ergebnis ihrer Karriere, zufrieden wäre? „Muss ich ja wohl“, sagt sie, ohne den Brust-Ton der Überzeugung. „Bei einer EM geht es immer um Medaillen, aber dafür hätte ich fit sein müssen und früher den Kurs kennen lernen. Ich brauche halt Zeit, um mir eine Strecke einzuprägen.“
Adelheid Morath hatte einen sehr schlechten Start, kam dann immer besser ins Rennen. In Runde drei lag sie nach Dahles Kettenriss an elfter Stelle, doch dann erlitt sie Hinterrad-Defekt „Die Leistung war da. Schade, dieses Jahr will es einfach nicht laufen“, meinte die Deutsche Vize-Meisterin enttäuscht über Rang 16 (+8:46).
Bei den Männern belegte Georg Egger aus Aichingen beim Sieg des Schweizers Lars Forster den neunten Rang. Der Deutsche Vize-Meister erwischte einen guten Start und fuhr bereits in der ersten Runde unter den Top 20. „Ganz ehrlich, ich wollte es nicht zu laut sagen, aber ich habe mir ein Bild gemalt von den Top-Ten“, bekannte der 23-Jährige. „Viel mehr ging nicht, aber ich bin total happy und muss das erst einmal verdauen“, so Egger.
Den Deutschen Meister Manuel Fumic plagten Rückenschmerzen und er quälte sich von Runde zu Runde bis er vorzeitig aufgab.
Sehr zufrieden war der Essener Ben Zwiehoff mit dem 15. Rang. Er fuhr sich kontinuerlich nach vorn. „Ichchabe draufgelatscht. Platz 1t5 ist nicht so schlecht, wenn man den bisherigen Saisonverlauf anschaut,“ meinte Zwiehoff, der an einem Bänderriss laborierte.