Starker Auftakt der Bahn-Wettbewerbe

Drei Siege zu Auftakt: Der deutsche Bahn-Nachwuchs hat schon am ersten Wettkampftag bei den Europameisterschaften der Klassen U23 und U19 in Anadia in Portugal überzeugt und drei Siege gefeiert. Im Teamsprint der Junioren und Juniorinnen waren die BDR-Formationen die Besten. In der Einerverfolgung der U23 Männer gab es einen Doppelsieg durch  Nicolas Heinrich und Tobias Buck Gramcko. Eine weitere Silbermedaille erkämpfte sich Tim Torn Teutenberg im Ausscheidungsfahren.

In der 4000-m-Einerverfolgung der Männer U23 kam es am Abend zum deutsch-deutschen Duell zwischen Titelverteidiger Tobias Buck-Gramcko, der mit 4:13,662 Minuten die schnellste Zeit in der Qualifikation fuhr, und seinem Teamkollegen Nicolas Heinrich (beide rad-net ROSE).

Buck-Gramcko ging das Rennen schnell an, lag nach 1000 Metern 0,82 Sekunden in Führung. Nach 2000 Metern betrug der Abstand schon 1,68 Sekunden. Dann wendete sich das Blatt: Heinrich drehte auf, lag bei 3000 Metern nur noch eine Sekunde zurück und hatte den Rückstand bei 3500 Metern egalisiert. Auf den letzten 500 Metern konnte Heinrich noch einmal beschleunigen und war in einer Fahrzeit von 4:13,524 Minuten für die 4000 Meter 1,26 Sekunden schneller als der Titelverteidiger, bei dem die Uhren bei 4:14,784 Minuten stoppten. Die Bronzemedaille ging an den Italiener Manilo Moro.

„Ich wusste nicht so richtig, wie ich unterwegs war und habe in den letzten sechs Runden alles gegeben was noch im Tank war,“ freute sich der Zwickauer über seinen EM-Titel. „Der Sieg stimmt auch zuversichtlich für den Vierer am Freitag. Wir sind alle in guter Form und werden unser Bestes geben.“

Im Ausscheidungsfahren der Männer eroberte sich der dreifache Deutsche Bahnmeister Tim Torn Teutenberg (Leopard Track Pro Cycling) die Silbermedaille hinter dem Italiener Davide Bocaro, der Teutenberg in der letzten Runde mit einem Zwischensprint überraschte, den der Kölner nicht mehr parieren konnte.

Im Teamsprint der Juniorinnen feierten Lara-Sophie Jäger (SC Turbine Erfurt), Stella Müller (SSV Gera) und Clara Schneider (RSV Finsterwalde) das zweite Gold des Abends: Im Finale waren die drei Deutschen nach klaren Siegen in der Qualifikation und der ersten Runde ebenfalls die deutlich schnelleren und schlugen Tschechien (plus 1,6 Sek.) in 49,981 Sekunden.

Bei den Junioren überzeugten Luca Spiegel (RV Vorwärts 1904 Offenbach), Danny-Luca Werner (RSC Cottbus), Pete Flemming (BSG Pneumant Fürstenwalde) und Torben Osterheld (RV Vorwärts 1904 Offenbach). Sie setzten sich im Finale des Teamsprints ebenfalls deutlich gegen Polen durch, waren in 45,069 Sekunden um 0,607 Sekunden schneller als die Gegner, nachdem sie bereits die Qualifikation und die erste Runde klar für sich entschieden hatten.

Für Junioren-Bundestrainer Maximilian Levy war es die erste internationale Meisterschaft in seiner neuen Funktion. „Kein schlechter Einstand“, meinte der Cottbuser nach dem Turnier. „Die Mädels haben von Anfang an eine souveräne Leistung gezeigt, bei den Jungs lief es ein bisschen wild, aber wir haben die Laufeinteilung dann taktisch gut gewählt und waren ebenfalls erfolgreich,“ freute sich Levy über die zwei Goldmedaillen. Und Anadia ist eigentlich nur Zwischenstation auf dem Weg zur WM Ende August in Tel Aviv. „Die WM wird unser Saisonhöhepunkt“, macht Levy deutlich. Auf dem Weg dahin dürfen es aber in Anadia in den kommenden Tagen noch ein paar Medaillen sein.

In der Qualifikation zur Mannschaftsverfolgung der Juniorinnen fuhren Justyna Czapla, Magdalena Fuchs, Hannah Kunz und Seana Littbarski-Gray in 4:35,238 Minuten Bestzeit und waren fast eine Sekunde schneller als Italien. Bei den Junioren belegten Ben Felix Jochum (RC Musketier 1968 e.V. Wuppertal), Bruno Kessler (RSV AC Leipzig), Tobias Müller (beide RSV rad-net Junior Team), Jasper Schröder (RC Blau-Gelb Langenhagen) hinter dem Quartett aus Italien Platz zwei. Die Entscheidungen um die Medaillen fallen Morgen.

In der Einerverfolgung der Frauen U23 belegten Lana Eberle (3:36,856) und Lena-Charlotte Reißner (3:38,733) die Plätze neun und elf. Europameisterin wurde die Italienerin Vittoria Guazzini (Italien), die in 3:27,222 Minuten 1,8 Sekunden schneller war als ihre Finalgegnerin Ella Barnwell (3:29,144/Großbritannien). Bronze ging an die Italienerin Silvia Zanardi.

Fabienne Jährig (BRC Zugvogel Berlin 1901) ist im Ausscheidungsfahren der weiblichen U23 schwer gestürzt, erlitt zum Glück aber nur Hauptabschürfungen und Prellungen.

Scratch-Weltmeisterin Jette Simon (1. FC Kaiserslautern) belegte im Scratch Rennen der Juniorinnen Rang 14, bei den männlichen Junioren erreichte Louis Leidert (rad-net ROSE Junior Team) Platz 13.

 

 

Bild: Erfolgreiche Bahnverfolger Tobias Buck-Gramcko (rechts) und Europameister Nicolas Heinrich (links) mit Bundestrainer Frank Augustin. Foto: BDR

 

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