Auch der Bund Deutscher Radfahrer wird eine starke Mannschaft schicken, denn der Wettbewerb ist eine wichtige Standortbestimmung auch im Hinblick auf die Olympischen Spiele in Paris in zwei Jahren. „Wir gehen davon aus, dass der Nations-Cup international den gleichen Stellenwert genießt wie der frühere Weltcup und nehmen die Veranstaltung sehr wichtig,“ sagt BDR-Sportdirektor Patrick Moster.
Männer und Frauen bestreiten insgesamt 18 Wettbewerbe. Im Kurzzeitbereich sind das Sprint, Teamsprint, Keirin und Zeitfahren, im Ausdauerbereich Einer-und Mannschaftsverfolgung, Omnium, Madison und Ausscheidungsfahren. Am ersten Wettkampftag (Donnerstag, 21. April) stehen traditionell die Qualifikationen für die Mannschaftswettbewerbe Teamsprint und Vierer auf dem Programm.
Der erfolgreiche Frauen-Vierer, der im letzten Jahr alles abräumte, Olympiasieg, WM-Gold und EM-Titel holte, wird ohne Lisa Brennauer an den Start gehen, aber die übrigen Fahrerinnen des Vierers sind dabei: Franziska Brauße, Lisa Klein, Mieke Kröger und Laura Süßemilch hat Bundestrainer André Korff zum ersten Kräftemessen in diesem Jahr nach Glasgow geladen.
Für die neuen Bundestrainer im Kurzzeitbereich, Jan van Eijden, und im Ausdauerbereich der Elite Männer, Tim Zühlke, ist Glasgow eine erste Bewährungsprobe ihrer Arbeit. Die Vorbereitungen seien nicht ideal gewesen, erklärt van Eijden, der auf Stefan Bötticher (Rückenprobleme), Timo Bichler (Muskelfaserriss) und auch auf die Olympia-Zweiten Emma Hinze und Lea Friedrich verzichten muss. Hinze soll sich noch schonen, nachdem sie im Winter an der Champions League teilgenommen hat. Friedrich war im Trainingslager in Hyères in Frankreich an Corona erkrankt und soll nicht zu früh wieder voll belasten. Beide werden – wie auch Bötticher – beim Nations-Cup in Milton im Mai eingesetzt.
Bei den Männern werden Dörnach, Jurczyk und Schröter den Teamsprint bestreiten und van Eijden ist gespannt, wie sie abschneiden werden. „Nach den ersten gemeinsamen Trainingseinheiten habe ich jetzt einen besseren Einblick und kann nach dem ersten Wettkampf dann Rückschlüsse ziehen, was im Training gut angeschlagen hat und was eventuell noch verbessert werden muss,“ sagt van Eijden und findet es „wichtig, dass sich erst einmal jeder anbieten kann und jeder seine Chance erhält.“
Im Ausdauerbereich sollte Felix Groß im Vierer wieder zum Einsatz kommen, aber sein Sturz bei Paris-Roubaix vereitelten diese Pläne. Nun werden Benjamin Boos, Tobias Buck-Gramcko, Nicolas Heinrich und Theo Reinhardt starten, der nach einer Corona-Erkrankung wieder genesen ist. Reinhardt ist auch eine Option für das Madison an der Seite von Roger Kluge. Der Berliner ist noch kurzfristig ins Ausgebot gerückt. Tim-Torn Teutenberg wird das Omnium und Ausscheidungsfahren und eventuell auch das Madison bestreiten. Innerhalb der Mannschaft kann es noch zu Umbesetzungen kommen. Nach dem ersten Lehrgang in Frankfurt/Oder konnte Bundestrainer Tim Zühlke noch keine Prognose abgeben. „In dieser Formation ist der Vierer noch nicht gefahren. Es wird eine Standortbestimmung,“ so Zühlke.
Der Nations-Cup beginnt am kommenden Donnerstag mit der Qualifikation in der Mannschaftsverfolgung.
Das BDR-Aufgebot für Glasgow:
Kurzzeit: Maximilian Dörnbach (RSC Cottbus), Joachim Eilers, Pauline Grabosch (beide Verein Team 2012), Anton Höhne (RSC Cottbus), Marc Jurczyk (RSC Turbine Erfurt), Nik Schröter (RSC Cottbus), Alessa-Catriona Pröpster (RV Vorwätrt 1904 Offenbach)
Ausdauer Männer: Benjamin Boos, Tim Torn Teutenberg (beide Leopard Pro Cycling), Tobias Buck-Gramcko, Nicolas Heinrich, Theo Reinhardt (alle rad-net ROSE Team), Roger Kluge (Lotto-Soudal)
Ausdauer Frauen: Franziska Brauße, Lea-Lin Teutenberg (bd Ceratizit-WNT pro Cycling Team), Lisa Klein (Canyon // SRAM Racing), Mieke Kröger (Human Powered Health), Laura Süßemilch (Plantur-Pura)
zum Bild: Roger Kluge und Theo Reinhardt sind im Madison ein eingespieltes Team. Foto: BDR (ausschließlich für diese Vorberichterstattung kostenfrei nutzbar).