Sprinterkönigin Kristina Vogel
Kristina Vogel holte am vierten Wettkampftag der Bahn-Weltmeisterschaften in Frankreich das dritte Gold für den Bund Deutscher Radfahrer.

Kristina Vogel hat Nerven aus Stahl. Auch als Wasser durch die Hallendecke tröpfelte und es zur Startverzögerung im Halbfinale kam, ließ sich die Erfurterin nicht aus der Ruhe bringen. Und auch, dass sie im Halbfinale ausgerechnet auf die von ihr am stärksten eingeschätzte Gegnerin, die Chinesin Tianshi Zhong, traf, machte die 1,60 kleine Athletin nicht nervös. Sie brauchte zwar drei Läufe, um die Chinesin aus dem Turnier zu werfen, aber auch das meisterte sie mit viel Routine und taktischer Finesse. Kristina Vogel hat nach dem für sie enttäuschenden vierten Platz im Teamsprint die Verhältnisse wieder zurechtgerückt. Im Finale gegen die Niederländerin Elis Ligtlee fuhr sie souverän zu ihrem sechsten WM-Titel in der Eliteklasse (3 x Teamsprint, 2 x Sprint, 1 x Keirin).  Es war ihre insgesamt 14. WM-Medaille, rechnet man die sechs WM-Titel aus der Juniorenzeit dazu. Außerdem gewann sie bisher zehn EM-Medaillen. Eine Ausnahme-Athletin: auf den Punkt fit, stets hochkonzentriert und privat eine sehr fröhliche, aber auch sensible junge Frau von gerade einmal 24 Jahren.  Und diese WM ist für Vogel noch nicht zu Ende: Morgen wird sie noch im Keirin-Wettbewerb starten, auch dort geht sie als Titelverteidigerin an den Start.

Eine Enttäuschung war das Abschneiden der Männer im Sprintturnier. Der Weltmeister von 2013 und Vize-Weltmeister des vergangenen Jahres, Stefan Bötticher schied im Achtelfinale aus, obwohl er die schnellste Qualifikationszeit hinlegte. Robert Förstemann scheiterte bereits in der Qualifikation, wo er nur den 20. Platz belegte (Stimmen s. Text: Frühes Aus)

In der Einer-Verfolgung der Männer belegte Kersten Thiele aus Sinsheim (rad-net ROSE Team) fuhr in 4:21,724 Minuten auf einen achtbaren sechsten Platz. Der 22-Jährige hatte bereits die Mannschaftsverfolgung absolviert und gemeinsam mit Henning Bommel, Theo Reinhardt und Domenic Weinstein einen glänzenden vierten Rang belegt. Neuer Weltmeister wurde der Schweizer Stedfan Küng, der den Australier Jack Bobridge im Finale schlagen konnte.

Scratch-Weltmeister Lucas Liss belegte im Mehrkampf-Wettbewerb den elften Platz (134 Punkte). Dort siegte der Kolumbianer Fernando Gairia (205 Punkte) vor Glenn O`Shea (Australien/190 Pkt) und dem Italiener  Elia Viviani (181 Pkt.).

Das Scratch-Rennen der Frauen gewann die Niederländerin Kirsten Wild vor Amy Cure aus Australien und der Französin Pascale Jeuland. Die deutsche Starterin Gudrun Stock (Turbine Erfurt) belegte Rang elf.

 

Kristina Vogel nach ihrem WM-Sieg:

Ich muss allen danken, die mich hier so großartig unterstützt haben. Es war ein schweres Turnier. Das Halbfinale war eigentlich ein vorgezogenes Finale. Gegen die Chinesin habe ich letztes Jahr in Cali um Gold gekämpft. Aber auch das Finale gegen Ligtlee war schwer, ich habe es mit dem Kopf gewonnen, ich fühlte mich stark. Meine Form stimmte, das wusste ich. Aber das das nicht immer genügt, habe ich ja im Teamsprint erfahren, wo wir stark unterwegs waren, aber nur die „Holzmedaille“ gewonnen haben. Die deutschen Sprinter haben bisher bei dieser WM nicht so überzeugt, umso mehr lag es heute an mir. Und morgen? Da werde ich befreit fahren können, weil der Druck weg ist. Aber ich bin Titelverteidigerin und will natürlich auch im Keirin eine Medaille.“

 

 

 

 

 

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