Sabine Spitz eroberte am Sonntag die 14. EM-Medaille ihrer Karriere und war danach sehr aufgeräumt. Auch zwei Stürze konnten ihr nichts anhaben. „Auf jeden Fall absolut genial. Diese Strecke ist ja eigentlich mehr für die Kletterspezialisten geschaffen“, kommentierte die Erfolgsgarantin. Platz drei hinter Jolanda Neff (Sui) und Annika Langvad (Den) war gleichzeitig die 31. internationale Medaille in ihrer Laufbahn. Helen Grobert musste wegen Atemproblemen aufgeben und Elisabeth Brandau bekam an fünfter Stelle liegend Kreislaufprobleme und belegte nur Rang 23.
Bei den Herren notierte Peter Schaupp zufrieden den Aufwärtstrend von Moritz Milatz, der sich beim vierten Sieg des Franzosen Julien Absalon in Folge aus einer hinteren Startposition bis auf Rang 17 nach vorne fahren konnte. „Das war ein Schritt nach vorne“, nickte der erschöpfte Milatz im Ziel. „Ich habe mich am Anfang zurückgehalten, weil ich dachte, dass es ganz schön hart wird. Das war es dann auch, es gab dann genug Platz zum Überholen.“
Auch in der U23 waren Platz vier für den Essener Ben Zwiehoff und neun für Luca Schwarzbauer aus Nürtingen erfreuliche Resultate, die vor dem Heim-Weltcup in Albstadt Mut machen.
In den beiden Junioren-Rennen konnten der deutsche Nachwuchs überzeugende Leistungen abliefern. Man musste zwar den krankheitsbedingten Ausfall des Kirchzarteners Torben Drach beklagen, der in dieser Saison bisher der stärkste deutsche Junior war und auch den neuen Europameister Thomas Bonnet aus Frankreich kürzlich geschlagen hat, doch Niklas Schehl vertrat die deutschen Farben als Achter in den vorderen Regionen.
Bei den Juniorinnen schnupperte Leonie Daubermann (Gessertshausen) bis zur dritten von vier Runden an einer Medaille. Die Deutsche Jugendmeisterin des vergangenen Jahres konnte beim Sieg der Britin Sofie Wright mit ihrem fünften Platz aber hochzufrieden sein. Bundestrainer Marc Schäfer attestierte Daubermann „ein klasse Rennen“.
Im Eliminator-Wettbewerb hatten die drei Deutschen kein Glück. Der EM-Zweite des vergangenen Jahres, Heiko Hog aus Breitnau, wurde im Viertelfinale von einem niederländischen Konkurrenten regelrecht ausgehebelt, stürzte und hatte keine Chance mehr aufs Weiterkommen. Er wurde am Ende Zehnter, einen Platz vor Vitus Wagenbauer (Fischbachau), der ein ähnliches Schicksal erlitt.
Am Donnerstag hatte die EM für den BDR mit Staffel-Bronze sehr gut begonnen. Damit hatte niemand gerechnet, denn anstatt eines Elite-Fahrers setzte man mit Georg Egger und Ben Zwiehoff zwei U23-Athleten ein. Die verkauften sich gut und Sabine Spitz, sowie Junior Niklas Schehl (als Ersatz für Torben Drach aufgeboten), trugen ihren wesentlichen Teil zum Edelmetall hinter der Schweiz und Frankreich bei.