Ohne Probleme konnte Simon Gegenheimer ins Finale der besten Vier vorstoßen. Dort durchkreuzte Daniel Federspiel seinen Plan, denn er hatte dieselbe Idee. Im einzigen Anstieg des 1,07 Kilometer langen Kurses griff Federspiel an und nahm damit das Vorhaben von Gegenheimer vorweg. „Ich bin an sein Hinterrad und dachte, ich kann etwas Energie sparen und ihn auf der Zielgeraden angreifen“, erklärte Gegenheimer. Zum Belgier Fabrice Mels und zu Europameister Emil Linde aus Schweden hatte das Duo bereits einen kleinen Vorsprung.
Doch ausgangs einer Schikane, bevor es über eine Brücke auf die Zielgerade ging, setzte Federspiel von der Spitzenposition die entscheidende Beschleunigung. „Das war eine super starke Attacke“, bekannte Gegenheimer. Mit ein paar Metern Vorsprung ging der Österreicher auf die Zielgerade und der Deutsche Meister war nicht mehr in der Lage noch mal in den Windschatten zu kommen. „Ich habe mich heute sehr gut gefühlt. Die Quali ist normal nicht meine Stärke und nachdem ich da Dritter war, hat mich das sehr zuversichtlich gemacht. Ich wollte im Finale was anders machen, aber Daniel ist mir zuvorgekommen. Trotzdem: ich habe mein Ziel erreicht und meine Platzierung vom Vorjahr (3.) auch noch verbessert“, erklärte Gegenheimer.
Bei den Damen schied Nadine Rieder aus Sonthofen im Viertelfinale unglücklich aus. Die Deutsche Meisterin wurde durch die vor ihr stürzende Tschechin Vendula Kuntova entscheidend behindert. Sie schloss zwar noch mal zu den beiden führenden Alexandra Engen (Swe) und Ingrid Boe Jacobsen (Nor) auf, doch auf der Zielgeraden fehlten ihr dann die Körner, um noch mal dagegen halten zu können. „Schade, ich habe mich heute so gut gefühlt, vor allem auch auf der Zielgeraden. Aber nachdem ich so viel investieren musste, um wieder ran zu kommen, war ich am Ende einfach zu kaputt“, sagte Rieder, die im Klassement auf dem neunten Platz geführt wird.
Die Schweizerinnen feierten durch Linda Indergand, Kathrin Stirnemann und Ramona Forchini einen Dreifach-Erfolg und verwiesen die Vorjahres-Zweite Ingrid Boe Jacobsen aus Norwegen auf Rang vier.