Die Titelverteidigerin aus Dassow in Mecklenburg-Vorpommern fuhr ein souveränes Turnier. Sie schaltete erst im Viertelfinale die Niederländerin Hetty van de Wouw aus und hatte im Halbfinale auch keine Mühe, die Französin Mathilde Gros glatt in zwei Läufen zu schlagen. Im Finale traf sie dann auf die amtierende Weltmeisterin Emma Finucane aus Großbritannien, die Emma Hinze im Halbfinale in zwei Läufen distanzierte. Die Britin verhinderte Friedrichs erfolgreiche Titelverteidigung und verwies die Deutsche auf den Silberrang.
Vor fünf Jahren stand Lea Friedrich bei ihrer ersten Elite-EM das erste Mal in Apeldoorn auf dem Podest, wurde Dritte im Sprint und Zweite im Keirin.
„Natürlich hätte ich gern den Titel verteidigt,“ sagte Friedrich nach der EM-Entscheidung. „Aber ich bin stolz auf meine Leistung, habe in diesem Turnier wieder taktisch viel dazu gelernt.“
Emma Hinze, die im Halbfinale gegen Weltmeisterin Finucane verlor, durfte sich über Bronze freuen. Sie war im Kleinen Finale der Französin Mathilde Gros.in beiden Läufen klar überlegen und gewann verdient die Bronzemedaille.
„Ich war mit meiner Leistung in der Quali nicht so zufrieden,“ darum freue ich mich umso mehr über Bronze. Ich habe auch einiges Neues ausprobiert, die Läufe anders gestaltet, um nicht so berechenbar zu sein“, sagte Hinze. „Wir sind erst am Anfang der Saison. Der Sommer ist entscheidend.“
Tobias Buck-Gramcko (rad-net Oßwald) hat in der Einerverfolgung der Männer den vierten Platz belegt. In der Qualifikation fuhr der 23-Jährige mit 4:07,715 Minuten die viertschnellste Zeit und traf im Kleinen Finale auf den Dänen Rasmus Pedersen. Nach einem schnellen Start geriet der Bronzemedaillen-Gewinner von 2023 aber in Rückstand und verlor nach 4000 Metern und einer Fahrzeit von 4:10,802 Minuten mit sechs Zehntel.
„Es waren anstrengende Tage hier in Apeldoorn,“ sagte der EM-Vierte nach dem Finale. „Darum geht das Ergebnis in Ordnung. Ich bin nicht enttäuscht.“
Teamkollege Nicolas Heinrich, wurde im Vorlauf disqualifiziert. Er war vom Briten Charlie Tanfield eingeholt worden und hielt sich dann zu lange in dessen Windschatten auf, was zur Disqualifikation führte. Seine gefahrene Zeit von ca. 4:14 Minuten hätte zu Platz sieben gereicht.
Maximilian Dörnbach (RSC Cottbus) und Luca Spiegel (RV Offenbach) fuhren sich im Turnier der Sprinter ohne Mühe bis ins Achtelfinale. Dort unterlag Dörnbach dem Franzosen Rayan Helal und Spiegel verlor gegen den Niederländer Jeffrey Hoogland.
Im Scratchrennen der Männer fuhr Benjamin Boos (rad-net Oßwald) beim Sieg des Portugiesen Iuri Laitao auf Rang zwölf. Im Omnium der Frauen belegte Lea Lin Teutenberg (Ceratizit-WNT Pro Cycling Team) trotz eines Sturzes im Temporennen ebenfalls den zwölften Platz.