Nach Silber und Bronze für die Teamsprinter (s. Mediendienst vom 1. Dezember) zum Auftakt am Freitag sorgte Joachim Eilers (Chemnitz) am zweiten Wettkampftag mit seinem Sieg im 1000-m-Zeitfahren für Schlagzeilen. Der Weltmeister von 2016 setzte sich in 1:00,645 Minuten durch und holte damit die erste Goldmedaille für den Bund Deutscher Radfahrer beim ersten Heim-Weltcup seit 20 Jahren. Quentin Lafargue (Frankreich) und Theo Bos (Niederlande/BEAT Cycling Club) fuhren auf die Plätze zwei und drei. Der Cottbuser Eric Engler aus dem Track-Team Brandenburg belegte in 1:01,333 Minuten einen guten fünften Platz.
„Ich habe mich in der Qualifikation etwas geschont und wollte dann nochmals zulegen. Es war am Ende sehr schwer und knapp, auch, weil die Luft in der Halle sehr stickig war“, sagte Eilers, der von vielen Fans und der Familie kräftig angefeuert wurde. „Die haben mich nach vorn gepeitscht. Ich habe mit dieser Leistung wieder einen Schritt in die richtige Richtung gemacht“, sagte Eilers.
Im Madison holten die Weltmeister und Lokalmatadore Roger Kluge und Theo Platz den dritten Platz (24 Punkte). Sieger wurde nach 30 Kilometern das dänische Tour Lasse Norman Hanse und Casper von Folsach (44) vor den Briten Oli Wood und Mark Stewart (30). Im Madison der Frauen kamen Franziska Brauße und Lea-Linn Teutenberg auf den zehnten Platz.
Emma Hinze gewann am Sonntag hinter der Niederländerin Laurine van Riessen die Silbermedaille im Keirin. Die Cottbuserin hatte bereits am Freitag zusammen mit Miriam Welte Silber im Teamsprint geholt und belegte im Einzelsprint den fünften Platz. Hinze: „Meine Taktik ging heute auf. Ich bin früh von hinten gekommen und habe versucht, die Position zu verteidigen. Ich bin einfach glücklich“, freute sich Hinze nach dem gelungenen Keirin-Finale.
Im Sprint-Wettbewerb der Männer belegte Maximilian Levy den fünften Platz; der EM-Vize Stefan Bötticher schied im 1/8-Finale gegen Olympiasieger Jason Kenny aus. Im Keirin der Männer fuhr Europameister Stefan Bötticher aus Chemnitz auf Platz sieben.
Weltmeisterin und Olympiasiegerin Miriam Welte musste sich am letzten Tag des Bahn-Weltcups in ihrer Spezialdisziplin dem 500-m-Zeitfahren nur knapp Olena Starikova geschlagen geben. Die Ukrainerin fuhr in 33,210 Sekunden 0,190 Sekunden schneller als Welte, die sich in 33.400 Sekunden aber ihre zweite Silbermedaille in Berlin nach dem Teamsprinterfolg am Freitag sicherte. „Das waren heute zwei Superläufe über die 500 Meter. Es hat alles gepasst. Ich bin hochzufrieden“, meinte Welte nach der Siegerehrung.
zum Bild: Miriam Welte
Radsportler des Jahres ausgezeichnet
Stehende Ovationen und viel Applaus gab es am Samstagabend für Kristina Vogel und Maximilian Schachmann, die in Berlin als „Radsportler des Jahres“ ausgezeichnet wurden. Diesen Titel vergibt der BDR-Medienpartner „RadSport“ seit 48 Jahren. Die zweimalige Olympiasiegerin und elffache Weltmeisterin, die seit einem schweren Trainingsunfall Ende Juni in Cottbus querschnittgelähmt im Rollstuhl sitzt, verteidigte ihren Titel souverän und wurde zum sechsten Mal Radsportlerin des Jahres, zum vierten Mal in Folge. Für Schachmann war es der erste Triumph. Bundesaußenminister Heiko Maas und Radsport-Förderer Günter Oßwald nahmen die Ehrungen vor.
BDR-Vize-Präsident Günter Schabel zeichnete kurz vorher die vierfache Junioren-Weltmeisterin Lea-Sophie Friedrich als „Jugend-Radsportlerin des Jahres 2018“ aus.