Jegliche, wenn auch leise Hoffnungen auf Edelmetall, erstarben schon mit der ersten Runde, die U23-Meister Max Brandl für das BDR-Team bestritt. Der Freiburger erwischte einen miserablen Start.„Der Startschuss war so leise und ich war mir nicht sicher. Deshalb habe erst auf die anderen reagiert und dann auch noch mit dem Hinterrad durchgedreht“, erklärte Max Brandl. So ging er erst an 13. Position um die erste Kurve. Das sollte sich auf dem 4,31 Kilometer langen Kurs an der James-Cook-Universität als ganz großes Handicap erweisen. Der lange Anstieg im Kurs führt praktisch nur über Singletrail-Passagen zum höchsten Punkt. Für Überholvorgänge sind die Stellen, an denen es zwei Linien gibt, zu kurz. Auch bergab ist es sehr schwer Positionen gut zu machen.
So hing Brandl hinter dem Österreicher Georg Raggl an neunter Stelle fest und wechselte mit 39 Sekunden Rückstand auf Junior Team Meier aus Rheinfelden. Dabei hatte er auf den letzten 1,3 Kilometern Flachpassage keine Zeit mehr auf den vorne fahrenden U23-Weltmeister Sam Gaze verloren.
Tim Meier fuhr letztlich nur fünf Sekunden langsamer als Brandl, obwohl auch er hinter der US-amerikanischen U23-Weltcupsiegerin Kate Courtney fest hing. „Ich habe gerufen und es probiert, aber sie hat mich nicht vorbei gelassen. Erst oben auf der Flachpassage bin ich vorbei gekommen“, erzählte Meier. „Insgesamt lief es aber nicht schlecht.“
Die 17-jährige Juniorin Franziska Koch verkaufte sich im Vergleich mit U23-Fahrerinnen nicht schlecht und verlor zum Beispiel gegen die Italienerin Martina Berta, U23-Weltcup-Fünfte von Val di Sole, nur sieben Sekunden. „Ich glaube, ich habe aus der EM gelernt“, meinte Koch. Allerdings dauerte es auch bei ihr, bis sie an der Neuseeländerin endlich vorbei kam. „Es ging ganz gut, bergrunter habe ich die Linien gut getroffen.“
Sabine Spitz konnte die Staffel zwar von Platz zehn auf acht verbessern, doch einen entscheidenden Vorteil holte sie nicht heraus. 36 Sekunden verlor sie gegenüber Jolanda Neff, die das Schweizer Quintett von Rang fünf auf zwei nach vorne fuhr und Olympiasieger Nino Schurter die ideale Vorlage gab. Die nutzte der Weltmeister für den ersten Schweizer WM-Staffelsieg seit 2010. „Die Kollegen haben es mir richtig einfach gemacht“, so Schurter.
Nicht einfach, respektive unmöglich war die Aufgabe für Manuel Fumic von achter Stelle aus noch in die Medaillenränge vorzustoßen.
„Ich war gut unterwegs, bis ich versuchte die Kanadierin zu überholen“, berichtete Fumic. Das war am höchsten Punkt, wo es in einem Downhill über Felsen zwei Linien gibt. Anne Julie Tremblay wählte die linke, Fumic die rechte und war bereits auf der gleichen Höhe, als die Kanadierin plötzlich zu ihm rüber zog. „Die hat mich komplett abgeräumt. Ich bin wie ein Gummiball gegen das Netz dort geflogen“, so Fumic.
Zum Glück war dort ein stabiles Sicherheits-Netz gespannt, so dass der Kirchheimer nicht den Berg hinunterflog, sondern unversehrt blieb. „Ich musste mich aber erst mal wieder sortieren mein Bike wieder richten“, erklärte Fumic. Dennoch war seine Rundenzeit am Ende nur drei Sekunden langsamer als die von Nino Schurter. „Zum Glück ist nichts passiert, aber mit meiner Runde bin ich sehr zufrieden“, meinte Fumic, der das Ziel mit 1:45 Minuten Rückstand auf Nino Schurter (1:05:08) erreichte.