Im acht Runden dauernden WM-Rennen hielt Schwarzbauer mit der absoluten Weltspitze mit, ließ Fahrer wie den Franzosen Jordan Sarrou oder den Schweizer Mathias Flückiger und den dreifachen Straßen-Weltmeister Peter Sagan deutlich hinter sich.
„Eine Top-Ten-Platzierung war mein Minimalziel. Natürlich träumt man immer von mehr, aber den Umständen entsprechend lief es gut. Es ist absolut zufriedenstellend, dass nur acht Leute vor mir sind, bei einem so hochkarätig besetzten Rennen. Die Pace war heute sehr hoch, und ich bin happy, dass ich zeigen konnte, dass ich meine Stärke aus der ersten Saisonhälfte in die zweite tragen konnte. So kann ich jetzt noch auf gute Rennen für den Rest der Saison hoffen,“ zog Luca Schwarzbauer sein WM-Fazit. „Ich danke auch dem Verband für die gute Vorbereitung, es hat alles super geklappt hier in Glasgow.“
Die Straßenfahrer sorgten am Tag vor dem Rennen für Verärgerung im MTB-Lager. Tom Pidcock (24), Peter Sagan (33) und Mathieu van der Poel (28) durften viel weiter vorn starten, nämlich von den Position 33 bis 35, als sie es gemäss Ranking dürften. Möglich machte dies eine Regelanpassung einen Tag vor dem Rennen. „Es gibt eine Regel, die besagt, dass Fahrer, die in anderen UCI-Rankings unter den Top 10 liegen, eine privilegierte Startposition erhalten können für andere Disziplinen“, ließ der Verband verlauten.
„Dagegen haben wir protestiert,“ sagte der deutsche Bundestrainer Peter Schaupp, der sich mit anderen Nationaltrainern zu einem Schreiben an die UCI veranlasst sah. „Wir haben nichts gegen die Regelung, aber sie so kurzfristig einzuführen, das geht nicht,“ findet Schaupp, der ein zufriedenes WM-Fazit zog, auch wenn die deutsche Mannschaft diesmal ohne Medaille in den Cross Country Disziplinen blieb.
„Im Hinblick auf Olympia sind wir auf einem guten Weg. Vor allem die Frauen werden immer besser. Da ist noch nicht das letzte Wort gesprochen, was die Startplätze in Paris angeht“, spekuliert Schaupp auf zwei Startplätze im Frauenbereich bei den kommenden Spielen 2024.
„Wir haben in Glasgow mit zwei Medaillen geliebäugelt. Hätte Pidcock Luca Schwarzbauer im Shortrack nicht umgefahren, hätte es dort mit Edelmetall geklappt,“ sagt Schaupp. Dass Juniorenfahrerin Carla Hahn als 17. hinter ihren Erwartungen blieb, wolle man zu Hause in Ruhe analysieren.
Die weiteren deutschen Platzierungen im abschließenden Eliterennen: 31. David List (4:03 Min.), 43. Leon Kaiser (4:51 Min.), 44. Georg Egger (5:04 Min.), 50. Max Brandl (5:45 Min.), 52. Julian Schelb (5:54 Min.)