„Die Frage, ob die Spiele stattfinden werden oder nicht, lässt sich zum heutigen Zeitpunkt schwer beantworten. Und spekulieren sollten wir nicht“, sagte Scharping. Die durchgeführten Großveranstaltungen im zurückliegenden, durch Corona geprägtem Jahr, ließe aber eine gewisse Zuversicht zu.
„Es gibt eine gewisse Hoffnung, das wird aber von der Corona-Lage und der Impfsituation der nächsten Monate abhängen,“ meinte Scharping und hält Spiele ohne Zuschauer durchaus für möglich. Von einer Bevorzugung von Sportlern bei der Vergabe von Impfstoffen hält Scharping gar nichts. „Ich bin strikt der Meinung, dass wir uns an die Impfstrategien des jeweiligen Landes halten sollten. Für den Spitzensport wäre es nicht klug, Sonderrechte zu beanspruchen,“ so Scharping.
Dass der Spitzensport generell eine Bevorzugung gegenüber dem Amateursport hat, sieht Scharping nicht. „Das ist die Freiheit, dass Profisportler ihren Beruf ausüben können. Sie bedingt aber keine Sonderrechte beim Impfen.“
Die Athleten des BDR bereiten sich derzeit auf die Spiele in Tokio vor. Aber sie brauchen Planungsssicherheit, vor allem in der Endphase der Olympia-Vorbereitung. „Ich denke, drei Monate vor der Eröffnungsfeier muss man eine Entscheidung treffen, ob die Spiele stattfinden oder nicht,“ so Scharping. Eine Olympia-Absage sieht Rudolf Scharping für viele Sportler kritisch. „Für sie wäre es sicherlich eine dramatische Entwicklung. Bei vielen könnte die Motivation massiv beeinträchtigt werden, wenn der Traum von Olympia platzt.“