Schachmann gewinnt EM-Bronze im Zeitfahren
Am zweiten Tag der Straßen-Europameisterschaften in Estland holten Maximilian Schachmann und Max Singer die dritte und vierte Medaille für den Bund Deutscher Radfahrer.

Maximilian Schachmann musste lange warten, bis feststand, ob es zu einer Medaille reicht. Der Berliner, 2012 in den Niederlanden WM-Dritter im Zeitfahren der Junioren, belegte bei den U23-Europameisterschaften in Tartu (Estland) den dritten Platz und gewann damit die dritte Medaille für den BDR. Lange führt er das Klasssement an. Weder der irische Vize-Weltmeister Mullen (1 Sekunde zurück), noch der Italiener Affini (zwei Sekunden zurück) konnten ihn von der Führungsposition verdrängen.  Das schaffte erst der Niederländer Lammertink.

Nach zwei neunten (2012 und 2013) und einem fünften Platz (2015) bei den letzten EM-Championaten  durfte Schachmann aber diesmal aufs Podium: Hinter dem neuen Zeitfahr-Europameister Steven Lammertink aus den Niederlanden, der die 31,5 km in 38:33 Minuten zurücklegte und hinter Marlen Zmolka (Ukraine/38:37 Min.) eroberte Schachmann (38:49 Minuten) in Tartu die Bronzemedaille. Darüber freute sich der 22-Jährige besonders, denn das Jahr verlief alles andere als optimal. Nach einem schweren Sturz bei einem Etappenrennen in Tschechien, bei dem ihm ein Hund ins Rad lief und ihn zu Fall brachte, musste Schachmann lange pausieren. „Seine Form ist aber wieder da. Das bewies er bereits mit seinem dritten Platz auf der Königsetappe der Elsass-Rundfahrt,“ zeigte sich Bundestrainer Ralf Grabsch zufrieden mit dem EM-Resultat des Berliners. „Nach all den Rückschlägen war es stark, wie er sich heute präsentiert hat,“ so Grabsch.  „Ich hatte Angst, dass es wieder so knapp wird wie letztes Jahr bei der WM, wo ich nach einem Sturz nur Fünfter wurde,“ meinte Schachmann, „aber diesmal hat es  zur Medaille gereicht,“ freute sich Schachmann über Bronze.

Der deutsche Vize-Meister im Zeitfahren, Nils Politt, war dagegen enttäuscht, dass es nur zu einem zwölften Platz reichte. Der Kölner war mehr als eine Minute langsamer  (Fahrzeit 39:37 Minuten) als  der neue Europameister. „In der zweiten Hälfte ist er eingebrochen. Vielleicht hat er sich selbst zu viel Druck gemacht,“ sucht Grabsch noch nach einer Erklärung für das Abschneiden Politts, der eigentlich um eine Medaille mitfahren wollte. Der 22. Rang von Jan Tschernoster (40:06 Min.) war dagegen das, was der BDR erwartet hatte. „Bei ihm ging es auch darum, im ersten Jahr als U23-Fahrer international Erfahrung zu sammeln“, so Bundestrainer Grabsch.

Beim 18.4 km langen Einzelzeitfahren der Junioren hat Max Singer ebenfalls die  Bronzemedaille geholt. Singer lag im Ziel  neun Sekunden hinter dem  Russen Nikolai Ilichev und sieben Sekunden hinter Tobias Foss aus Norwegen zurück. Patrick Haller belegte Platz 25 (50 Sek. Rückstand)  und Jonas Rutsch Rang 60  (2:01 Min. Rückstand).

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