In der zweiten von insgesamt sieben Runden zu je 3,4 km schob sich die 45-Jährige an die Spitze des Rennens und nur Helen Grobert konnte folgen. Adelheid Morath schien zwar am Berg die Stärkste, doch in den technischen Passagen verlor sie wiederholt Zeit und musste schließlich einsehen, dass sie an diesem Tag keine Chance auf den Titel hatte.
Im Duell Sabine Spitz gegen Helen Grobert suchte die 45-Jährige dreifache Olympia-Medaillengewinnerin schon in der vorletzten Runde am Berg eine Entscheidung, doch Grobert konnte in den Downhill-Passagen die Lücke wieder schließen. In der letzten Runde probierte es Spitz erneut am Berg. Diesmal war die Differenz groß genug und mit Routine brachte sie den Vorsprung mit in die letzte Flachpassage und feierte schließlich ihren 14. DM-Titel in der olympischen Cross-Country-Disziplin.
„Helen war in den technischen Passagen die Stärkere. Ein Stück weit war das mit diesen Bedingungen heute auch ein Lotteriespiel. Ganz ohne Sturz kam wahrscheinlich kaum eine durch“, meinte Sabine Spitz. Und gefragt nach der Bedeutung eines 19. Meister-Jerseys: „Von Routine kann keine Rede sein. Das will ich mir nicht anmaßen. Meisterschaften haben ihren besonderen Reiz und es ist schön, dass ich den Titel noch mal holen konnte.“
„Sabine hat verdient gewonnen. Am Berg konnte ich nicht dagegenhalten“, musste die geschlagene Grobert nach dem Rennen zugeben.
Felicitas Geiger gewann in Bad Salzdetfurth den Titel in der Frauen-Klasse U23. Sie siegte vor Antonia Daubermann (Gessertshausen) und Lia Schrievers aus Bayreuth. Bei den Juniorinnen siegte Franziska Koch (Mettmann) vor Ronja Eibl aus Grosselfingen und Leoni Fend aus Peiting.
Brandls Aufholjagd
Eine grandiose Vorstellung hat der Freiburger Student Max Brandl bei der Deutschen Meisterschaft in Bad Salzdetfurth mit dem Sieg in der U23-Kategorie gekrönt. Der 20-Jährige gewann vor Johannes Bläsi aus Münstertal und Titelverteidiger Lukas Baum aus Neustadt/W. (+0:43). Nach einem Sturz in Runde 1 lag der Südbadener mehr als eine Minute hiner der Spitze zurück, kämpfe sich aber Runde für Runde weiter nach vorn. „Ich dachte erst mal, jetzt fahre ich einfach, vielleicht reicht es noch in die Top Fünf“, erklärte Brandl. Als der Abstand nue noch 15 Sekunden betrug, rutschte er erneut weg, verlor Zeit, kämpfte sich aber wieder heran und überholte Spitzenreiter Bläsi.
„Mir haben meine Fähigkeiten im Matsch, was ich als Ausreißer eigentlich ausspielen wollte, bei der Aufholjagd geholfen. Es ist ein Traum so eine Gold-Medaille zu holen“, kommentierte das Talent.
Mit einem überzeugenden Auftritt hat David List in Bad Salzdetfurth seinen Deutschen Meister-Titel bei den Junioren verteidigt. Der Lexware-Fahrer gewann das Rennen mit 52 Sekunden Vorsprung auf Tim Meier (Head Ciclo) aus Rheinfelden und 1:31 Minuten auf Leon Reinhard Kaiser (Essen-Steele). Nach einer verhaltenen Startrunde setzte sich List in der zweiten Runde an die Spitze und zog davon.
„Ich habe dann schön mein Ding gemacht und mit Vollgas durchgezogen“, erzählte List, wie er seinen dritten Meister-Titel in Folge perfekt machte. „Es war das Ziel das Meister-Trikot zu behalten, super, dass ich meiner Favoritenstellung gerecht werden konnte.“ Hinter ihm holten sich Tim Meier aus Rheinfelden und Leon Reinhard Kaiser aus Essen Silber und Bronze.
Der Untermünkheimer Noah Neff holte den Titel in der Jugendklasse U17. Neff verteidigte nach einem langen Solo seine Führung am Ende knapp eine Sekunde vor Rico Libesch aus Schotten. Bronze ging an Thore Hemmerling aus St. Ingbert, 1:36 Minuten zurück.
Überraschend war der Sieg von Franka Durst im Rennen der weiblichen Jugend U17. Die Albstädterin gewann sieben Sekunden vor Luisa Daubermann aus Gessertshausen und eine Minute vor Lina Riesterer aus Breitnau. Mit einer vor allem fahrtechnisch starken Leistung holte sie sich ihr erstes DM-Gold. „Ich habe heute viel Zeit in den Abfahrten rausgeholt“, meinte Frank Durst. „Heute hat alles super gut funktioniert. Ich bin glücklich, dass ich körperlich und mental durchhalten konnte. Ich kann es noch gar nicht glauben.“
Benjamin Krüger aus Gestratz konnte die Schüler-Kategorie für sich entscheiden. Der Allgäuer siegte 45 Sekunden vor Robin Bischler aus Hausach und dessen SC-Vereinskameraden Stephan Mayer.
In der weiblichen U15-Kategorie setzte sich Kaya Pfau aus Laichingen durch. Sie gewann mit 53,3 Sekunden Vorsprung auf die Überraschungs-Zweite Ellen Noelle Sansonnens (Warmbronn) und 1:32 Minuten vor Alexa Fuchs aus Römerstein.
In der Klasse Masters 1 gewann Markus Werner nach 2015 zum zweiten Mal den Titel, in der Masters-Kategorie 2/3 landete Max Friedrich einen überraschenden Sieg.
Bereits am Freitag wurden die Titel im Ausscheidungsfahren vergeben. Bei den Damen holte sich sensationell die Juniorin Clara Brehm das Meister-Jersey im Eliminator Sprint. Simon Stiebjahn gewann zum zweiten Mal nach 2014 DM-Gold bei den Herren.