Degenkolbs „Jahrhundertsieg“ bei Paris-Roubaix hat den Ausschlag zum Wahlsieg gegeben. Mehr als 100 Jahre nach dem ersten deutschen Sieg von Josef Fischer holte sich endlich wieder ein deutscher Fahrer den „Pflasterstein“ in der Hölle des Nordens ab. Aber Degenkolb gewann nicht nur die „Königin der Klassiker“, sondern auch die Classicissima di Primavera Mailand-San Remo. Das war nicht zu toppen. Und da hatte selbst André Greipel das Nachsehen, der den besten Sommer seines Lebens hatte: Allein vier Etappensiege in der Tour inclusive der prestigeträchtigen Ziel -einfahrt auf den Pariser Champs-Elyséés, dazu ein Tageserfolg im Giro, der Gewinn der Hamburger Cyclassics. Dritter wurde Tony Martin, der in der Tour de France das Gelbe Trikot trug und eine Etappe gewann.
Bei den Frauen feierte Kristina Vogel nach 2012 und 2013 ihren dritten Wahlsieg. Die Erfurterin überzeugte einmal mehr auf der Piste, wurde Weltmeisterin im Sprint, Vize-Europameisterin im Teamsprint und EM-Dritte im Sprint. Dazu gewann sie drei DM-Titel. Auf dem zweiten Platz landete Vorjahressiegerin Lisa Brennauer, die bei der Straßen-WM in Richmond Bronze im Zeitfahren erkämpfte und mit dem Team den Mannschaftstitel holte. Dritte wurde Olympiasiegerin Sabine Spitz, 2015 Marathon-Europameisterin.
Bei den Junioren siegten der Hannoveraner Leo Appelt, Doppelweltmeister auf Bahn und Straße, und Emma Hinze, siebenfache Welt-und Europameisterin, wurde als beste Juniorensportlerin ausgezeichnet.
Auf der Jahresabschlussfeier des BDR am vergangenen Wochenende in Offenbach konnten Appelt, Hinze (vertreten durch ihre Teamsprintpartnerin Pauline Grabosch) und Vogel (von links) geehrt werden. John Degenkolb konnte wegen eines Trainingslagers nicht teilnehmen, richtete aber eine Grußbotschaft per Video an die Gäste.
Radsportler des Jahres
1. John Degenkolb (416 P)
2. André Greipel (287 P)
3. Tony Martin (207 P)
4. Domenic Weinstein (119 P)
5. Simon Geschke (82 P)
Radsportlerin des Jahres
1. Kristina Vogel (347 P)
2. Lisa Brennauer (209 P)
3. Sabine Spitz (146 P)