Für Ackermann ist es der erste DM-Titel in der Eliteklasse. Vor zwei Jahren gewann der Pfälzer die U23-DM und wurde wenige Wochen später Straßen-Vize-Weltmeister der U23 in Katar. Danach unterschrieb Ackermann einen Profivertrag beim deutschen Rennstall Bora-hansgrohe und hat nach Platz vier bei den Europameisterschaften im vergangenen Jahr 2018 einen weiteren großen Leistungsschub erfahren. Dafür sprechen seine Etappensiege in der Tour de Romandie und im Critérium du Dauphiné, das als Tour-Generalprobe gilt. Am Sonntag ließ er bei den Deutschen Meisterschaften alle großen Konkurrenten hinter sich.
„Ich bin überglücklich! Das Team hat einen tollen Job gemacht, 100 Prozent hinter mir gestanden, so dass ich mich gegen die starke Konkurrenz durchsetzen konnte“, jubelte der neue Deutsche Meister im Ziel. „Rüdiger hat mich in die tolle Position gebracht. Ich musste nur noch ins Ziel fahren.“
Für Degenkolb ist es die vierte Podiumsplatzierung nach Platz drei in 2013, Platz zwei in 2014 und Platz drei im vergangenen Jahr. „Das kann ich nicht ändern. Aber bei meiner Vorgeschichte, die Verletzungen im Frühjahr, dann ist der zweite Platz aller Ehren wert. Die DM gibt mir Selbstvertrauen für die kommende Tour de France.“
Max Walscheid schaffte es als Dritter aufs Podest. „Grundsätzlich ist der dritte Platz bei dieser Konkurrenz super, allerdings fühlte ich mich im Finale behindert, musste abbremsen.“
Enttäuscht war Top-Favorit Marcel Kittel (Katusha-Alpecin), der im Finale nicht richtig zum Zug kam und sich mit dem zehnten Platz begnügen musste. Der dreifache Champion André Greipel (Lotto-Soudal) landete auf dem undankbaren vierten Platz.
Das Rennen wurde in der ersten Rennhälfte von einer achtköpfigen Ausreißergruppe um den Deutschen Bergmeister von 2017, Raphael Freienstein (Cycling Team Bochum), bestimmt, die fast fünf Minuten Vorsprung herausfuhren, ehe das Feld reagierte und sie nach 125 Kilometern an der Spitze zurückholte. Eine neuerliche Ausreißergruppe um den Bundesliga-Zweiten Jonas Rutsch (Lotto-Kern Haus) blieb ebenso erfolglos wie die kurze Soloflucht von Maximilian Schachmann (Quick Step-Floors). Denn im Finale machten die Teams von Sunweb, Bora-hansgrohe und Katusha-Alpecin mächtig Tempo. So kam es nach 228 Kilometern auf der Zielgeraden von Einhausen zum erwarteten Massensprint, den Pascal Ackermann für sich entschied.
Zum Bild: Pascal Ackermann wird in Einhausen Deutscher Straßenmeister 2018. (Bild zur redaktionellen Verwendung im Rahmen der DM freigegeben).