Am letzten Tag belegte Pascal Ackermann (Bora-hansgrohe) einen ausgezeichneten vierten Platz im Sprintfinale des Profirennens. Nach 241,6 Kilometern fehlte dem Jungprofi die Kraft, um in die Medaillenränge zu fahren. „Die Jungs sind happy, haben alles, was vorgegeben war, erfüllt. Pascal hat zum Schluss einfach die Power gefehlt. Es war sein erstes Rennen über diese lange Distanz. Da ist der vierte Platz ein tolles Ergebnis“, sagte BDR-Profi Coach Andreas Klier nach dem Rennen.
Die Entscheidung im Profirennen fiel auf der Zielgeraden, nachdem alle früheren Ausreißversuche vereitelt wurden. Im Sprint siegte der Norweger Alexander Kristoff sehr knapp vor Elia Viviani (Italien) und Moreno Hofland (Niederlande).
Das Fazit von BDR-Sportdirektor Patrick Moster fällt zufriedenstellend aus, auch wenn ein erhoffter Titelgewinn ausblieb. „Medaillen sind eine Sache, aber man muss auch die Gesamtleistung der Mannschaft sehen. Vor allem in den weiblichen Klassen sind wir stark aufgetreten. Im Straßenrennen der Frauen lag eine Medaille in Reichweite“, sagt Moster, der die Organisatoren von Herning lobte: „Wenn man die Historie der Europameisterschaften betrachtet, wie klein dies noch vor einigen Jahren war, so war insbesondere diese Ausrichtung hervorragend. Das waren WM ähnliche Verhältnisse.“
Kritisch sieht Moster die Überfrachtung des internationalen Radsport-Kalenders, dem nächstes Jahr noch eine Superleague in Glasgow hinzugefügt wird. „Das bringt Sportler nicht nur an physische sondern auch an psychische Grenzen. Eine solche Aneinanderreihung von Höhepunkten ist nicht unbedingt zielführend und stellt die nationalen Verbände vor große Herausforderungen, weil sie gar nicht über so viele Kader-Athleten verfügen, um alle Ereignisse optimal zu besetzen.“
Gastgeber Dänemark war mit vier Gold,- vier Silber und einer Bronzemedaille die erfolgreichste Nation vor den Niederlanden (3/0/2) und Italien (2/3/1).