Auch wenige Stunden nach dem Olympischen Rennen war Nina Benz noch ganz geflasht. „Das war einfach gigantisch, die Stimmung unglaublich. So was habe ich noch nicht erlebt,“ sagte die Freiburgerin im Ziel. „Der Kurs war ultraschnell und dadurch, dass es gestern den ganzen Tag geregnet hatte, war der Untergrund griffiger.“ Gleich in der ersten Abfahrt aber bekam Nina Benz einen Platten, fuhr zunächst weiter, merkte jedoch schnell, dass sie damit nicht vorankam und wechselte. „Danach habe ich den Vorwärtsgang eingelegt, und bin gut nach vorn gekommen,“ schildert sie das erste Renndrittel.
Als im Finale die Kräfte ihrer unmittelbaren Kontrahentinnen zu schwinden begannen, konnte sich die 25-Jährige noch weiter nach vorn arbeiten, fuhr in der Schlussrunde zur Kanadierin Isabella Holmgren auf und setzte sich gegen sie im Sprint um Platz 16 durch.
„Es war ein brutal schnelles und überaus spannendes Rennen, und ohne den Platten wäre eine noch bessere Platzierung möglich gewesen,“ sagte Bundestrainer Peter Schaupp, der nicht fand, dass das Rennen für die Frauen zu schwer gewesen sei.
Besonders gefallen hat Nina Benz in jeder Runde der Anstieg zum höchsten Punkt des Olympia-Kurses. Am Fuß der Steigung standen ihre Eltern, ihr Verlobter Silas Graf, und brüllten: „Nina, Nina!“ „Das hat mich voll motiviert und ich bin jedes Mal mit einem Lächeln den Hügel hinaufgefahren,“ erinnert sie sich.
Das Ergebnis, auch wenn es ein gutes war, sei für sie erstmal zweitrangig. „Klar wäre ich gern in die Top-Ten gefahren, so ist es nicht, aber ich bin jetzt einfach nur glücklich, hier am Start gewesen zu sein. Das hat soviel Spaß gemacht und bleibt ein unvergessliches Erlebnis.“
Am Abend wird sie mit der Familie und ihrem Verlobten zum Eiffelturm fahren. Tickets haben sie schon. Und dann, nach der Anstrengung des Tages, Paris bei Nacht erleben. Noch zwei Tage hat sie Zeit, die Olympiastadt zu erkunden, bevor es wieder nach Hause geht und weitere Wettkämpfe auf sie warten.