Mit einer souveränen Leistung hat Lea Sophie Friedrich aus Cottbus in die Runde der letzten Vier im Sprintturnier erreicht. Auch im Viertelfinale hatte die 24-Jährige keine Mühe, sich glatt in zwei Läufen gegen die Olympiasiegerin von Tokio, Kelsey Mitchell aus Kanada, durchzusetzen. Teamkollegin Emma Hinze verlor dagegen beide Läufe gegen Keirin-Olympiasiegerin Ellesse Andrews aus Neuseeland.
Einen starken Auftritt zeigte Luca Spiegel im Keirin-Hoffnungslauf, den er couragiert von vorn bestritt und Zweiter wurde. Er steht morgen im Viertelfinale des Turniers, während Teamkollege Maximilian Dörnbach leider ausschied.
Im Madison der Männer wollte Roger Kluge endlich seine Rechnung mit Olympia begleichen, doch wie schon in Tokio verhinderte ein Sturz die verdiente Medaille des deutschen Duos. In der 21.Runde von insgesamt 200 stürzte Theo Reinhardt schwer, nahm trotzdem die Fahrt wieder auf. Mit erheblichen Prellungen und Schürfwunden im Hüftbereich quälte sich Reinhardt über die weiteren 179 Runden. Allerdings war er – von Schmerzen gepeinigt – nicht mehr zu der vollen Leistung fähig, die man ansonsten vom Berliner gewohnt ist. Acht Mal holte das Team bei den Zwischenwertungen Punkte, insgesamt 23, die alle Roger Kluge einfuhr. Aber das reichte nicht für einen erhofften Medaillenplatz. Ein Rundengewinn wäre nötig gewesen, etwas, was Kluge/Reinhardt normalerweise locker einfahren. Diesmal nicht. Und so blieb am Ende nur der fünfte Platz in einem Wettbewerb, den Portugal vor Italien gewann.
Für Roger Kluge, der seine fünften Olympischen Spiele bestritt ist die offene Rechnung, die er mit Olympia hat, damit leider nicht beglichen.
„Der Sturz hat leider unser Rennen wieder deutlich beeinflusst. Wir haben versucht, nochmal rein zu finden, aber das war sehr schwer. Wir haben bis zum Ende gekämpft, aber die Rundengewinne haben gefehlt. Aufgrund des Sturzes sind wir nur Sechster geworden, aber wir wollten mehr,“ sagte Roger Kluge nach dem Finale.
Theo Reinhardt musste nach dem Rennen von der Bahn getragen werden, war nicht mehr in der Lage zu laufen. Dass er mit diesen Schmerzen das Rennen überhaupt zu Ende fahren konnte, war schon fast ein Wunder. Eine spätere Röntgenuntersuchung schloss Brüche aus, aber tiefe Prellungen und schlimme Schürfwunden werden dem Berliner noch einige Zeit zu schaffen machen.
„Ich habe schon viele Stürze von Theo miterlebt, aber noch nie, dass er von der Bahn getragen werden musste,“ sagte Bundestrainer Sven Meyer am Abend.