Frauen-Vierer auf Rang sechs
Der deutsche Frauenvierer ist in der Besetzung Franziska Brauße, Lisa Klein, Mieke Kröger und Laura Süßemilch, die im Finale durch Lena Reißner ersetzt wurde, so schnell gefahren wie selten und hat trotzdem die avisierte Bronzemedaille knapp verpasst. Das deutsche Quartett belegte im Olympischen Turnier Rang sechs. Im Keirin der Frauen fuhren sich Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich souverän in die nächste Runde.
Der deutsche Frauen-Vierer im Olympischen Turnier.Foto: BDR

In der Qualifikation fuhr  der Vierer bereits gestern auf den fünften Platz und hatte heute die Chance, es noch ins kleine Finale zu schaffen. Den Lauf gegen Kanada gewannen Brauße, Klein, Kröger und Süßemilch souverän mit zweieinhalb Sekunden Vorsprung, aber es reichte dennoch nicht zum Einzug ins kleine Finale.

So kämpften die Vier am Abend um Platz fünf und mussten ausgerechnet gegen Lokalmatador Frankreich antreten, die frenetisch vom Publikum angefeuert wurden und die Deutschen schlagen konnten.

Von den gefahrenen Zeiten war das heute völlig in Ordnung,“ bilanzierte Bundestrainer André Korff das Olympische Verfolgerturnier. „Man muss auch klar sagen, dass wir das, was die Medaillengewinner hier zeigten, momentan nicht auf die Kette bringen.“ Franzi (Brauße) hatte vorletzte Woche noch Corona, Laura (Süßemilch) hat mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen. Das soll keine Entschuldigung sein. Heute wurde hier abgerechnet und so ist es nun mal. Aber sie haben es gut gewuppt und es bleibt festzuhalten, dass es die viertschnellste Zeit war, die dieser Vierer jemals zusammen gefahren ist,“ sagte Korff und räumte ein, dass Lisa Brennauer, die vor zwei Jahren ihre Karriere beendet hatte, so schnell nicht zu ersetzen war. „Ich hoffe aber, dass uns das in Zukunft gelingt,“ sagte Korff.

Und Mieke Kröger ergänzte: „Formtechnisch ist Lisa natürlich ein Riesen-Baustein des Vierers gewesen. Es müssen alle ein bisschen stärker werden, um das zu kompensieren, aber wir sind auf einem guten Weg. Wir haben jetzt dreimal hintereinander eine gute Zeit gefahren, waren so schnell unterwegs wie nie in der Konstellation.“  Lokomotive Kröger fährt seit dem Ausscheiden von Brennauer fünf statt vier Runden von vorn, was eine enorme Kraftanstrengung bedeutet.

Auch Anfahrerin Brauße ist heute noch mal besser in Schwung gekommen als gestern. „Jede hat alles gegeben,“ sagte sie in Paris. „Wir haben hier einiges gelernt. Vor allem haben wir gesehen, dass die anderen Nationen einen richtigen Schritt gemacht haben, wir waren auch schnell unterwegs, haben uns weiterentwickelt und freuen uns auf die nächsten vier Jahre.“

Im Finale um Platz fünf ersetzte Lena Charlotte Reißner die erkrankte Laura Süßemilch. „Ich war super nervös, und total unsicher, ob ich den Erwartungen gerecht werde, aber Franzi und Mieke haben mir gut zugesprochen und es lief echt gut, hat richtig Spaß gemacht,“ sagte die Geraerin nach dem Lauf.

Olympiasieger im Vierer der Frauen wurde die USA, bei den Männern siegte Australien. Das deutsche Quartett war nach der Qualifikation ausgeschieden.

In der ersten Runde des Keirin-Turniers der Frauen zeigten Deutschlands Top-Sprinterinnen Emma Hinze und Lea Sophie Friedrich eine Spitzenleistung. Hinze gewann ihren Lauf souverän und wie so oft von vorn fahrend, Friedrich wurde hinter der Britin Emma Finucane starke Zweite. Beide treten morgen ab 17:18 Uhr im Viertelfinale an. Und werden sich vermutlich im weiteren Verlauf des Turniers ins Finale fahren, wo sie die großen deutschen Medaillenhoffnungen sind. Friedrich stand bei den letzten drei Weltmeisterschaften im Keirin immer auf dem Podium, 2021 und 2022 als Siegerin, 2023 als Dritte. Außerdem ist die amtierende Europameisterin.

Im Sprintturnier der Männer war dagegen für Luca Spiegel und Maximilian Dörnbach heute Endstation. Sie konnten sich in der Qualifikation zwar mühelos in die nächste Runde fahren, dort aber scheiterte Dörnbach am Niederländer Harrie Lavreysen und Spiegel am Malaysier Mohd Awang. Spiegel überzeugte aber in der Quali mit einer starken 9,479 und verbesserte den alten Deutschen Rekord von Max Levy, der bei 9,563 lag, aufgestellt im Dezember 2013.

 

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