Deutschlands Bahn-Junioren sind derzeit sehr erfolgreich unterwegs. Dies kann man schon heute als gutes Zeichen für die Olympischen Spiele der Zukunft, also ab 2024 werten, auch wenn BDR-Sportdirektor Sportdirektor Patrick Moster relativiert: „In den Nachwuchsklassen gibt es immer Wellenbewegungen. Mal hat man gute, mal schwächere Jahrgänge. Diesmal haben wir einen sehr guten,“ freut sich der Pfälzer.
„Die EM war ein wichtiger Zwischenschritt für die bevorstehende Junioren-WM im eigenen Land“, sagt Moster und hofft, dass die Nachwuchssportler des BDR ihre Leistungen in dieser Woche bei der WM in Frankfurt/Oder bestätigen können. „Die Mannschaft ist jedenfalls hochmotiviert, auch vor dem Hintergrund der Titelkämpfe im eigenen Land“, weiß Moster.
Den Grund für den Erfolg in den Nachwuchsklassen sieht Moster auch in der veränderten Trainerstruktur des BDR. „Wir konnten uns personell verstärken. Das wirkt sich auch auf das Leistungsniveau aus.“ Lukas Schädlich ist seit Beginn des Jahres hauptamtlicher Bundestrainer für die Juniorinnen auf Bahn und Straße und unterstützt Frauen-Bundestrainer André Korff auch im U23-Bereich. „Die Erfahrung zeigt, dass wir im Nachwuchsbereich großen Wert auf die Ausbildung auf der Bahn legen müssen,“ sagt Moster. Das zahle sich dann auch auf der Straße aus.
Im Ausdauerbereich der männlichen Junioren trat Tim Zühlke die Nachfolge von Helmut Taudte an, der den Nachwuchs jahrzehntelang erfolgreich betreute. „Taudte hat den Grundstein gelegt,“ sagt Moster und Zühlke habe jetzt neues Blut reingebracht. Der Coach gestaltet das Training härter und intensiver, legt Wert auf Krafttraining und große Übersetzungen, die langfristig eine Leistungssteigerung bewirken wie man in Gent sehen konnte. Nicolas Heinrich aus Zwickau und Tobias Buck-Gramcko vom Ruspo Weende gewannen Gold und Silber in der Einerverfolgung und holten mit dem Vierer Bronze und sind auch in Frankfurt/Oder wichtige Leistungsträger.
Einen großen Anteil am Erfolg auf der Bahn hat auch die Wissenschaft. Neben Diagnosetrainer Dr. Peter Müller setzt der BDR deshalb auf die Zusammenarbeit mit dem Institut für angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig. Dort sind Katharina Fischer und Katharina Dunst für die Sparte Radsport zuständig. Sie werten Daten mit Hilfe der sogenannten Trainingswirksamkeitsanalyse aus und geben diese Erkenntnisse an den BDR weiter, die dann für die Trainings-und Wettkampfplanung genutzt werden. Trainer und Wissenschaftler beschäftigen sich schon heute effektiv und zielorientiert mit künftigen Herausforderungen. Die Planungen reichen schon jetzt bis zu den Spielen 2024 in Paris. Nur so kann eine erfolgreiche und kontinuierliche Verbandsarbeit garantiert werden. Denn auch in Zukunft möchte der BDR weiterhin zu den erfolgreichsten olympischen Fachverbänden gehören.
zum Bild: Deutschlands Nachwuchs-Sprinterinnen: Von links: Katharina Albers, Alessa-Catriona Pröpster und Sandra Hainzl vor zwei Wochen bei den Finals in Berlin bei der Siegerehrung im Keirin. Foto: Mill