Olympia: Weniger Startplätze für Sprinter

Bei den Olympischen Spielen in Athen können die deutschen Bahnsprinter weniger Startplätze in den Kurzzeitdisziplinen besetzen als nach den Weltmeisterschaften von Melbourne angenommen. Der Bund Deutscher Radfahrer kann in die olympische Sprint- und Keirinkonkurrenz der Männer jeweils nur einen Fahrer schicken. Das ist das Ergebnis der Auslegung der Qualifikationskriterien für die Olympischen Spiele durch den Weltradsportverband UCI. Danach steht dem BDR im Keirin und im Sprint nur jeweils ein statt – wie bisher angenommen – zwei Olympia-Startplätze zu. Bei der WM in Melbourne hatten die BDR-Athleten Platzierungen unter den ersten Sechs im Keirin und unter den ersten Vier im Sprint verpasst, die dem Verband den zweiten Startplatz in diesen Disziplinen direkt gesichert hätten. Eine weitere Qualifikation über den Bahnweltcup ist – im Gegensatz zur bisherigen Auffassung des BDR – nach UCI-Lesart nicht möglich. „Die schriftliche Darlegung des Reglements lässt aus unserer Sicht beide Auslegungsmöglichkeiten zu“, erklärt BDRSportdirektor Burckhard Bremer, „ein Einspruch in dieser Richtung scheint uns allerdings aussichtslos, so dass wir diese Entscheidung akzeptieren müssen.“ Derzeit überprüft der Verband die Möglichkeit, für Sprinter René Wolff (RSC Turbine Erfurt) eine Wildcard für die Olympischen Spiele zu beantragen. Der WM-Dritte von 2003 hatte in Melbourne nach einem Sturz nicht in den Kampf um die Olympiastartplätze eingreifen können. Der Erfurter war gestürzt und hatte sich Knieverletzungen zugezogen, als er in Melbourne beim Training in voller Fahrt einem WM-Mitarbeiter ausweichen musste, der unbedacht die Bahn betreten hatte. Die Gesamtzahl von zwölf Athleten, die der BDR für die olympischen Bahn- Wettbewerbe nominieren kann, bleibt von der neuen Auslegung unbeeinflusst.

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