Olympia-Porträt: Robert Bartko

Robert Bartko kommt als Doppel-Olympiasieger nach Athen. Vor vier Jahren gewann der Rabobank-Profi Gold in der Einerverfolgung und mit dem Bahnvierer. Trotzdem wird er in Athen Riesenrespekt vor den Gegnern haben. Denn zu großes Selbstbewusstsein war vor einem Jahr in Stuttgart ein Grund für das Desaster, das er bei der WM im eigenen Land erlebte, als er schon im Viertelfinale ausschied. „Damals hatte ich noch das Selbstvertrauen von meinem Olympiasieg in Sydney in mir“, erinnert er sich. Das juristische Gezerre um den Nationalmannschaftsbann gegen die Thüringer Boykotteure  von Stuttgart ging indes scheinbar spurlos an ihm vorbei. „Schon beim Sichtungsrennen in Frankfurt/Oder und mit dem Weltcup-Sieg in Moskau habe ich zu meiner Stärke zurückgefunden“, sagt Bartko, der seine Leistungsfähigkeit mit WM-Bronze in Melbourne unter Beweis stellte. Mit dritten Plätzen in Einer- und Mannschaftsverfolgung wäre er in Athen zufrieden. Die Nichtnominierung von Daniel Becke für die Olympischen Spiele hält er für korrekt. „Das war die richtige Entscheidung“, sagt er, „die Harmonie in der Mannschaft ist sehr gut.“  Stark gemacht hat ihn auch Sohn Felix, der im vergangenen November zur Welt kam. „Die Geburt war das Größte, das ich je erlebt habe“, schwärmt der Radprofi“ Die Baby-Belastungen – wie nächtliches Geschrei, das so manchem jungen Paar die Nerven raubt – stecken er und seine Lebensgefährtin locker weg. „Das macht gar nichts. Ab sieben Uhr abends schläft Felix, und dann haben wir viel Zeit für uns. Wenn ich jetzt zwischen den Einsätzen nach Hause komme, sehe ich immer ein anderes Kind, so schnell entwickelt er sich“, sagt Bartko, der zusammen mit Peggy Müller lebt, der Leichtathletik-Junioren-Weltmeisterin in der 4×400-Meter-Staffel von 1996.

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