Olympia-Porträt: Jens Fiedler

Jens Fiedler ist im Herbst seiner Karriere. Daran lässt er keinen Zweifel. Schon in Frühjahr hat er angekündigt, dass die Olympischen Spiele in Athen wohl sein letzter internationaler Höhepunkt sein werden. Der Körper zwickt immer öfter und auch die Motivation hat in 20 Jahren Hochleistungssport ein wenig gelitten. Aber für die Bahnwettbewerbe in Athen kann sich der 34-Jährige noch mal richtig reinhängen. Die Konzentration des Sprint-Olympiasiegers von 1992 und 1996 gilt in Athen vor allem dem Teamsprint, wo das BDR-Team eine Medaille gewinnen will. Dabei fällt es ihm leichter, sich zu motivieren. „Am meisten hilft mir, dass ich Verantwortung fürs Team trage und nicht nur für mich. Ich bin jetzt so lange auf höchstem Niveau dabei und im letzten Jahr ist es mir schwerer gefallen, mich zu motivieren und meinen Körper im Griff zu haben“, sagt „Fiedel“, wie ihn seine Sprinterkollegen nennen. Erst nach dem Teamwettbewerb will er sich gedanklich mit seinen Einzelstarts im Sprint und Keirin auseinandersetzen. Und erst danach will er definitiv entscheiden, ob seine Laufbahn mit den Olympischen Spielen in Athen endet. Begonnen hatte seine Karriere 1984, als er für die SG Dynamo Dresden DDR-Hallenmeister der 14- bis 15-Jährigen wurde. Noch im gleichen Jahr begab er sich in die Obhut von Trainer Jörg-Uwe Krünagel und siedelte an die Kinder- und Jugendsportschule in Berlin-Hohenschönhausen über. Seinen ersten WM-Titel eroberte er 1991 in Stuttgart, 1992 wurde er in Barcelona zum ersten Mal Olympiasieger. 1996 wiederholte er in Atlanta diesen Triumph. 2000 in Sydney holte der Chemnitzer im Keirin und im Sprint Bronze.

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