Olympia-Fahrer auf Punktejagd bei den Bahn-Weltcups

In dieser Woche startet die Bahn-Weltcup-Serie in ihre zweite Runde: Mit dabei, die Top-Sprinter des Bundes Deutscher Radfahrer, die bereits erste Trainingseinheiten auf dem Lattenoval von Cali (Kolumbien) absolviert haben.

Bundestrainer Detlef Uibel setzt bei den Weltcups in Übersee in Cali (17. bis 19. Februar) und Los Angeles (25./26. Februar) auch wieder auf seine Olympia-Starter. Bei den Frauen sind mit Kristina Vogel (Erfurt), Miriam Welte (Kaiserslautern/nur Cali) und Emma Hinze (Cottbus) alle Rio-Fahrerinnen dabei. Bei den Männern kehren mit Joachim Eilers und Max Niederlag (beide Chemnitz) ebenfalls zwei Rio-Fahrer auf die internationale Bühne zurück und werden dabei unterstützt von Robert Förstemann (Berlin), Eric Engler (Cottbus) Erik Balzer (Cottbus) und Maximilian Dörnbach (Erfurt). Vorzeitig beendet ist die Saison für Maximilian Levy. Der Cottbuser musste sich erneut einer Schulter-Operation unterziehen. Ausdauer-Bundestrainer Sven Meyer verzichtet komplett auf die beiden Wettbewerbe, bei den Ausdauer-Frauen ist nur Tatjana Paller (Starnberg) am Start.

„Wir sind lange noch nicht da, wo wir sein wollten“, sagte Uibel vor der Abreise, der seine Mannschaft wie gewohnt in Frankfurt (Oder) vorbereitete. „Die Olympia-Starter hatten nach den Spielen lange ihre Freiheiten, dazu kamen jetzt vereinzelt noch Prüfungen: Der Leistungsstand ist sehr unterschiedlich“, so der Bundestrainer weiter. Im Keirin müssen die Sprinter noch einen Startplatz für die WM Mitte April in Hongkong (12. bis 16. April) absichern. Und im Teamsprint fordert Balzer Förstemann als Anfahrer für den Teamsprint heraus. „Robert hat eine gute Zeit stehen, jetzt muss Balzer anbieten“, so Uibel.

Vorzeitig beendet ist die Saison für Maximilian Levy. Der vierfache Weltmeister hatte sich am 7. Januar bei einem Trainingssturz in Frankfurt (Oder) den dritten Schlüsselbeinbruch seiner Karriere zugezogen. Nach einer erfolgreichen Operation an der linken Schulter und intensiver Reha-Maßnahmen konnte der 29-Jährige nur zehn Tage später beim Berliner Sechstagerennen starten und sogar den Sprinter-Wettbewerb für sich entscheiden. Kurz darauf kam es aber aufgrund einer Materialunverträglichkeit zu Komplikationen und die Platte und sieben Schrauben mussten ausgetauscht werden. „Im Vordergrund steht nun eine vollständige Genesung, alles andere – wie die Terminierung eine Rückkehr aufs Rad – ist Spekulation und braucht sicher etwas Zeit“, sagte der 29-Jährige hinterher sichtlich konsterniert. Nächstes Ziel für den Cottbuser ist jetzt die Bahn-EM im Oktober in Berlin.

Der deutsche Bahn-Vierer verzichtet dagegen auf die Weltcups. „Wir lassen beide Veranstaltungen aus, in Richtung Weltmeisterschaft kann für uns nichts mehr anbrennen. Wir ersparen uns damit Reisestress und vor allem hohe Kosten“, sagte Bundestrainer Sven Meyer. Im Ranking des Weltverbandes UCI liegt der deutsche Bahnvierer nach Platz fünf bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro zurzeit auf Platz sieben. „Das sollte sicher für die Qualifikation für die WM reichen, wir haben hin- und hergerechnet“, sagte Meyer weiter. Auch in allen anderen Ausdauer-Disziplinen steuert der Bund Deutscher Radfahrer (BDD) sichere Startplätze für die WM an. Derzeit bereitet sich die Mannschaft um die Olympia-Fahrer Theo Reinhardt, Henning Bommel (beide Berlin), Kersten Thiele (Erfurt), Domenic Weinstein (Villingen-Schwenningen) und Nils Schomber in Südafrika und Mallorca auf den Saisonhöhepunkt vor. Auch Frauen-Bundestrainer André Korff richtet den Fokus schon auf Hongkong. „Bis auf die Einerverfolgung und Scratch sollten wir in allen Disziplinen die WM-Startplätze sicher haben“, sagte Korff. In den beiden genannten Wettbewerben soll Tatjana Paller beim Weltcup in Los Angeles die fehlenden Punkte im Ranking für den BDR holen.           

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