Nichts neues in der 1. Radball-Bundesliga: Beim 1. Spieltag in Gärtringen und Stein bei Nürnberg. Nach den ersten Spielen stehen sofort die Teams auf den ersten fünf Plätzen, die auch im Vorjahr im DM-Finale in Baunatal gestanden haben.
Der neue Tabellenführer RVS Obernfeld I (Andre und Manuel Kopp) holte aus seinen vier Spielen die optimale Ausbeute von 12 Punkten heraus. Nach dem Prestigeduell gegen ihre Vereinskameraden Raphael und Julian Kopp, das sie knapp mit 1:0 Toren gewinnen konnten und dem kampflosen 5:0 über Wiederaufsteiger RSV Zscherben (trat krankheitsbedingt nicht an) gab es noch heiße Kämpfe gegen die Steiner Heimteams. Aufsteiger RMC Stein II (Robert Mlady – Michael Birkner) konnte mit 4:3 Toren besiegt werden und gegen RMC Stein I (die 23-jährigen Mlady Cousins Bernd und Gerhard) – bis dahin 3 Siege auf dem Konto – sah es bei Halbzeit zwar mit 4:1 deutlich aus, aber am Ende wurde es beim 5:4-Erfolg sehr eng.
In Gärtringen fieberte der eigene Anhang der Top-Begegnung Ex-Weltmeister RV Gärtringen (Uwe Berner – Matthias König) gegen Titelverteidiger und Vize-Weltmeister SV Eberstadt (Jens Krichbaum – Marco Rossmann) entgegen. Über ein 2:2 beim Seitenwechsel bis zum 3:3 am Spielende war das Match völlig offen und es gab die gerechte Punkteteilung. Beide Teams gewannen ihre restlichen Spiele und sind wie RVS Obernfeld I und RMC Stein I vorn dabei.
Berner/König wie ausgewechselt
Stress beim Auftakt der Radball-Bundesliga. Da hatte Oliver Allmendinger soeben die Weltmeister von 2010, Uwe Berner und Matthias König zum erfolgsversprechenden Start „gecoacht“, schon musste er in Gärtringen ganz schnell seine Siebensachen packen, um 40 Kilometer weiter – in der Oberliga – selbst auf Torjagd zu gehen. Doch das Jobsharing scheint zu klappen. Seine Schützlinge wirken wie befreit. Gegen die Vize-Weltmeister aus Eberstadt (Team Rossbaum) wäre beim 3:3 auch ein Sieg möglich gewesen. „Wir haben nichts anbrennen lassen“, sagt Uwe Berner.
Ruhig, konzentriert, auf ‚Hundertprozentige‘ wartend – Gärtringen ist ja fast nicht wieder zu erkennen…
Berner: In der Abwehr waren wir ziemlich souverän – und am besten, man hat selbst den Ball. Wir suchen keinen offenen Schlagabtausch. Es bringt auch nichts, gleich einen Riesenhammer rauszuholen. Lieber mal warten, auch zögern. Dieser Auftakt hat Selbstvertrauen zurückgebracht.
Und das nach einer ziemlich verkorksten letzten Saison.
Berner: Jetzt wirkt alles cooler. Wir haben einen neuen Coach und auch viel trainiert. Ollie kennt uns schon lange und unter ihm machen wir viele Dinge anders. Radball ist noch immer Radball, aber es sind die kleinen Stellschrauben, die wir angezogen haben. Und er passt zu uns beiden. Vor allem ist auch der Spaß am Spiel zurück. Natürlich raunzt man sich kurz an – doch dann geht es konzentriert weiter. Wir hören mehr aufeinander.
Manche sehen Berner/König schon als Anwärter auf den WM-Platz am Jahresende.
Berner: Die WM ist so weit weg. Wir schauen lieber von Spiel zu Spiel und wollen eine gute Runde spielen. Große Prognosen rächen sich meistens. Jetzt haben wir uns an klasse Toren erfreut. Das war Okay und es ist noch Luft nach oben.