Niedermaier gewinnt EM-Silber

U23-Zeitfahr-Weltmeisterin Antonia Niedermaier (Canyon SRAM) hat bei den Straßen-Europameisterschaften in Drenthe erneut nach Edelmetall gegriffen. Die 20-Jährige gewann heute im Einzelzeitfahren der U23 Silber hinter der Britin Zoe Backstedt.

„Ich habe mein Bestes gegeben, mehr ging nicht,“ lachte Niedermaier im Ziel. „Der Wind war heute brutal, vor allem für eine so leichte Fahrerin wie für mich, war es schwierig, die Linie zu halten,“ sagte sie nach den 20,6 Kilometern, für die sie 25:53 Minuten benötigte, 58 Sekunden mehr als Zoe Backstedt, die Britin, die wie Niedermaier für das Team Canyon SRAM startet. „Sie hatte es  einfacher,“ fand die nur 1,62 Meter große und 50 kg schwere Niedermaier. Ihre Teamkollegin Backstedt ist zwölf Zentimeter größer und auch schwerer als die Weltmeisterin, konnte mehr Watt auf die Pedale bringen.

„Die Strecke lag mir eigentlich gar nicht, ich habe es ja lieber hügeliger. Das war mental schon eine große Herausforderung, man musste eigentlich nur aufs Tempo drücken.“ Und da Zoe Backstedt vor ihr gestartet war, hatte sie auch keine Konkurrentin vor sich, die sie hätte einholen können.

Für Niedermaier steht noch eine Aufgabe an, bevor sie ihre erfolgreiche Saison mit WM-Titel, Giro-Etappensieg und EM-Silber beenden wird. „Am Freitag will ich dem Team helfen, wir wollen ein gutes Rennen zeigen,“ blickt sie auf das Straßenrennen in zwei Tagen. Ambitionen hegt sie nicht. „Das ist keine Strecke für mich,“ macht sie deutlich.

Urlaub hat die 20-Jährige nach der Saison trotzdem nicht geplant. Drei Wochen will sie ein wenig rausnehmen, sich dann aber ihrem Studium der Kindheitspädagogik widmen. Und wieder in die Berge gehen, zum Skibergsteigen. „Das werde ich nicht aufgeben, das macht mir viel Spaß.“

Die zweite deutsche Starterin, Linda Riedmann (Jumbo-Visma), fuhr im U23-Zeitfahren auf Rang 24 (3:18 Minuten zurück).

 

U23-Männer mit solider Leistung

Mit den Plätzen 15 und 16 haben die beiden deutschen Starter, Tim Torn Teutenberg (Leopard TOGT Pro Cycling) und Tobias Buck-Gramcko (rad-net Oßwald) das Einzelzeitfahren der U23 Männer beendet. Die Strecke war identisch mit den U23 Frauen und den Junioren und Juniorinnen.

„Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, mehr konnten wir nicht erwarten. Sie haben eine solide Leistung gezeigt,“ sagte Bundestrainer Ralf Grabsch nach dem Rennen.

Und Tim Torn Teutenberg meinte nach dem Rennen: „Ich persönlich hatte einen guten Tag, konnte die Werte fahren, die ich mir vorgenommen hatte und bin zufrieden. Das Zeitfahren gibt mir viel Motivation für das bevorstehende Straßenrennen.“

„Ich bin ein gutes Zeitfahren gefahren, aber es sind halt ein paar schneller gewesen. Ich bin aber froh bestätigt zu haben, dass ich doch ein stückweit die richtige Wahl für diese EM war“, sagte Tobias Buck-Gramcko.

Der Belgier Alec Segaert hat seinen Titel aus 2022 erfolgreich verteidigt, Silber und Bronze gingen an die Dänen Carl-Frederik Bevort und Gustav Wang.

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