Niedermaier lag auf der 32,2 km langen Strecke von Beginn an in Führung, Bestzeit bei km 6,6 (9:32 Min.), Schnellste bei km 14,8 (32:23 Min.) und bei km 23,3 (32:23 Min.) Im Ziel stoppten die Uhren bei 44:39,8 Minuten, keine war besser.
Im letzten Jahr hatte die 20-Jährige Pech. Nach fünf Kilometern war ihr der Umwerfer abgebrochen. „Da war die DM für mich vorbei“, erinnert sie sich. Diesmal lief es perfekt.
Niedermaier, die ihre sportliche Karriere als Skibergsteigerin begann und dort viele internationale Erfolge feierte, ist sowohl als gute Bergfahrerin als auch als gute Zeitfahrerin bekannt. Schon als Juniorenfahrerin gewann sie WM-Bronze und EM-Silber bei den Zeitfahr-Wettbewerben. Im letzten Jahr überzeugte sie als Siegerin der Ardeche-Rundfahrt, vor zwei Wochen war sie Gesamtdritte der Pyrenäen-Rundfahrt. Dabei war die Bruckmühlerin im Frühjahr noch am Knie operiert worden und musste länger pausieren.
Auch die Zweit-und Drittplatzierte haben schon frühe Erfolge gesammelt und sind keine Unbekannten im Radsport.
Die Karbacherin Riedmann war 2021 Europameisterin und WM-Dritte m Straßenrennen, bevor sie ihren Profivertrag bei Jumbo-Visma unterzeichnete, wo sie seit zwei Jahren fährt.
Justyna Czapla ist eine überaus erfolgreiche Zeitfahrerin. 2022 war sie Vize-Weltmeisterin im Zeitfahren und holte bei den Europameisterschaften in Anadia die Goldmedaille im Zeitfahren.
Im Zeitfahren der U23 Männer konnte sich nach 32,2 Kilometern der Sachse Moritz Kretschy durchsetzen, der konstant vorn lag und sich das Rennen optimal einteilte. Zweiter an der ersten Zwischenzeit, Dritter an der zweiten und schließlich wieder Zweiter an der Dritten. Im letzten Renndritten konnte er Spitzenreiter Tim Torn Teutenberg um drei Sekunden anhängen und sicherte sich den Meistertitel.
Die letztjährigen Medaillengewinner Tobias Buck Gramcko (Silber) und Hannes Wilksch (Bronze) landeten auf den Plätzen vier (Wilksch) und fünf. Nick Bangert, der das Rennen an der ersten Zwischenzeit anführte, landete auf Platz 17.
Reaktionen:
Antonia Niedermaier: „Es war ein sehr langes Zeitfahren, eine anspruchsvolle Strecke. Ich habe es sehr genossen und mich die ganze Zeit gut gefühlt.“
Linda Riedmann: „Die Strecke lag mir, ganz flache Strecken finde ich eher nicht so cool. Aber ich hatte schon das Podest im Auge,“ sagte Riedmann nach dem Rennen.
Justyna Czapla: „Das war das längste Zeitfahren, das ich je gefahren bin, aber ich habe mir die Kräfte gut eingeteilt, damit ich hintenraus nicht eingehe. Mein Ziel war das Podest, und das habe ich erreicht.“
Moritz Kretschy: „Ich habe nicht damit gerechnet zu gewinnen; Top-Fünf war mein Ziel. Ich wusste nicht wie ich liege, denn ich mag es nicht, wenn man mir Zeiten zubrüllt. Ich habe lieber auf meinen Körper gehört, hatte die ganze Zeit ein gutes Gefühl. Die Strecke war super, ein technischer und abwechslungsreicher Kurs.“
Tim Torn Teutenberg: „Ich bin ganz happy mit dem zweiten Platz, denn Einzelzeitfahren gehört nicht gerade zu meinen Spezialdisziplinen. Natürlich ist es zunächst ärgerlich, nur um drei Sekunden zu verlieren, aber ich bin mit Silber zufrieden.“
Ole Theiler: „Es war eine schöne Strecke, nicht zu rhythmisch, aber hinten raus tat es dann doch ganz schön weh. Es war wichtig, sich die Kraft gut einzuteilen.“
Foto: Das Podium der U23 Frauen. Foto: Veranstalter (Mill)