Starker Kretschy fährt auf Rang sechs

Wenn Journalisten in der Mixed-Zone einen Fahrer mit den Worten: „Respekt, das war stark“, begrüßen, dann ist das wie ein Ritterschlag. Moritz Kretschy hat bei den Weltmeisterschaften der U23 überzeugt und nach großem Kampf den sechsten Platz belegt.

Moritz Kretschy wurde für einen großen Einsatz bei den Straßen-Weltmeisterschaften der U23 in Glasgow nicht mit einer Medaille belohnt. Der Deutsche U23-Meister war einer der stärksten Fahrer in einer frühen Ausreißergruppe, die es bis ins Ziel schaffte und belegte nach 168 Kilometern einen sehr bemerkenswerten sechsten Platz.

„Ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden, es war ein hartes Rennen, vielleicht das härteste, was ich je in meiner Laufbahn gefahren bin“, sagte der 21-Jährige. „Das Podium war zum Greifen nah, aber ich hatte zum Schluss nicht mehr die Power, in den Sprint mit einzugreifen. Der letzte Berg war der eine zu viel,“ sagte der WM-Sechste nach der Zieldurchfahrt. „Der sechste Platz ist aber ein versöhnliches Ende dieser WM.“ Auf die Frage, ob er denn jetzt Profi würde, antwortete er ausweichend: „Noch nicht, aber ich werde mal schauen, was jetzt möglich ist.“

Mit offensiver Fahrweise wollte die deutsche Mannschaft überzeugen, und das setzte sie hervorragend um. Als sich etwa 20 km nach dem Start eine siebenköpfige Spitzengruppe bildete, gehörte der Deutsche U23-Straßenmeister Moritz Kretschy (rad-net Oßwald) ebenso dazu wie der italienische Zeitfahr-Weltmeister der U23, Lorenzo Milesi und der Franzose  Axel Laurance. Die Ausreißer konnten maximal drei Minuten herausfahren, doch im Feld blieb man wachsam und ließ den Abstand nicht zu groß werden. Mit dabei, Henri Uhlig (Alpecin-Deceuninck Development) und Tim Torn Teutenberg (Leopard TOGT), die einen guten Job machten. „Es war definitiv das härteste Rennen, das ich je gefahren bin,“ sagte auch Henri Uhlig.

„Kretschy in der Spitzengruppe, das war unsere Optimal-Besetzung. Sensationell, dass er das bis zum Finale durchziehen konnte,“ lobte Bundestrainer Ralf Grabsch. „Teutenberg und Uhlig haben auf dem Kurs, der uns entgegenkam, ebenfalls überzeugt. Die Mannschaft hat sich bei dieser WM gut verkauft, was sie gezeigt hat war großartig. Ich bin sehr zufrieden,“ so Grabsch.

In der vorletzten Runde musste Kretschy einmal abreißen lassen, konnte aber seine Kräfte wieder mobilisieren und fand zurück in die Spitzengruppe. Als sich der Franzose Axel Laurance mit Einfahrt in die Schlussrunde löste, reagierte niemand und er konnte seinen Vorsprung ausbauen und als Solosieger ins Regenbogentrikot fahren. Den Sprint um Platz zwei gewann Antonio Morgado aus Portugal vor Martin Syrcek aus der Slowakei.

Kretschy  musste nach langem Kampf im Finale abreißen lassen und fuhr auf den sechsten Platz. Henri Uhlig belegte drei Minuten hinter dem Sieger Rang 14, Tim Torn Teutenberg wurde 17. Pascal-Pierre  Keup fuhr als 32. (4:54 Min.), Ole Theiler als 55. (9:21 Min.) über den Zielstrich.

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