Luca Schwarzbauer im Pech

Der Nürtinger Luca Schwarzbauer war einer der stärksten Fahrer im Kampf um den WM-Titel im Short Track in Glentress Forest. Das über zehn Runden führende Rennen dominierte der 26-Jährige von Beginn an. Immer wieder setzte er sich an die Spitze, machte Tempo, um die Konkurrenz abzuschütteln. In der letzten Kurve aber stürzte der Biker, weil ihn der Brite Tom Pidcock abdrängte und Schwarzbauer rutschte auf den neunten Platz ab.

„Gaze war stärker am Berg, aber ein zweiter oder dritter Platz wäre sicherlich drin gewesen, ohne den Sturz“, bedauerte Schwarzbauer im Ziel. „Ich hatte mich sehr intensiv vorbereitet, von Anfang an ein gutes Gefühl. Im Rennen habe ich dann aber doch gemerkt, dass ich nicht ganz den Punsch hatte, den ich mir erhofft hatte. Gaze war superstark, ich konnte dranbleiben, habe mich aber in der Schlussrunde von Koretzky überrumpeln lassen, der dann vorbeizog“, schildert der Württemberger das Finale.

Weltmeister wurde der Neuseeländer Samuel Gaze, der sich in der letzten Runde absetzen und den Sprint gegen den Franzosen Victor Koretzky gewinnen konnte. Auf den dritten Platz fuhr  Allrounder Thomas Pidcock aus Großbritannien, der weit hinten gestartet war und sich Runde um Runde weiter nach vorn gearbeitet hatte, aber zum Schluss nicht fair agierte,als er Schwarzbauer abdrängte und zu Fall brachte.

„100 Meter vor dem Ziel dachte ich, ok, es ist safe, ich kann Bronze nach Hause fahren. Dann kommt Tom (Pidcock) von hinten angeflogen und mäht mich in der letzten Kurve ab. Das war seine einzige Chance, noch eine Medaille zu holen. Das ist alles andere als fair, das würde kein echter Biker machen, alle halten sich an die Regeln. Das war nicht sportlich,“ ärgerte sich Schwarzbauer im Ziel über die verpasste Medaillenchance, die der Brite verursachte.

Mit Julian Schelb auf Platz 13 und David List auf dem 17. Platz konnten sich weitere deutsche Fahrer unter den besten 20 platzieren. Max Brandl belegte Rang 29.

Im Rennen der Frauen setzte sich die Französin Pauline Ferrand Prevot in der letzten Runde von der Konkurrenz ab und feierte ihren zweiten WM-Sieg im Short Track. Silber und Bronze gingen an Puck Pieterse (Niederlande) und Evie Richards aus Großbritannien.

Beste Deutsche war Lia Schrievers auf einem guten zwölften Platz, gefolgt von Ronja Eibl auf Platz 15 und Leonie Daubermann als 16.  Nina Benz wurde 22.

„Ich bin richtig happy mit dem zwölften Platz, damit habe ich definitiv nicht gerechnet,“ meinte Lia Schriever nach dem Rennen. „Es war brutal hart, aber ich habe alles gegeben, leider habe ich den Start nicht optimal erwischt. Das ist nicht meine Stärke.“

 

Juniorinnen mit Handicap

Nach gutem Start ist die deutsche Medaillenhoffnung Carla Hahn im Cross Country Rennen der Juniorinnen am Nachmittag ab Runde drei nach Sturz zurückgefallen und büßte ab der vierten Runde ihre Top-Ten Platzierung ein, musste sich am Ende mit dem 17. Platz begnügen (6:10 Minuten zurück).

„Ich bin absolut nicht zufrieden. Nach einem guten Start bin ich ganz vorn in die erste Runde gegangen, als Zweite in die Abfahrt. Dann hat es mich geschmissen, ich habe die Brille verloren, das Schienbein war offen. Ich bin vor zwei Tagen im Training schon mal gestürzt und haben mir dabei die Schulter verletzt. Das konnte zwar gut behandelt werden, aber durch den neuerlichen Sturz tat sie mir wieder weh. In der dritten Runde bin ich dann noch gegen einen Baum gefahren, danach tat mir auch der Rücken weh. Ich habe trotzdem bis zum Schluss gekämpft, aber ich bin total unzufrieden,“ sagte Hahn im Ziel.

Die zweite deutsche Starterin. Lina Huber, fuhr auf Platz 22 (7:05 Min.). „Sie ist heute das beste Rennen der Saison gefahren, ähnlich wie in Heubach im April,“ lobte sie Bundestrainer Marc Schäfer.

Die Kanadierinnen  Isabella  Holmgren und Marin Lowe drückten dem WM-Rennen ihren Stepel auf, lagen von Anfang an der Spitze. Ab Runde drei fuhr Holmgren auch der Teamkollegin davon und siegte als Solistin 39 Sekunden Vorsprung vor Lowe. Die Bronzemedaille sicherte sich Natalia Grzegorzewska aus Polen. (1:24 Min. zur.)

Bei den Junioren reichte es nicht zu einer Top-20-Platzierung. Auf dem technisch anspruchsvollen Kurs belegten Tobias Kirchberger, Jermaine Zemke und Max Adler die Plätze 37, 59 und 71.  Jonas King musste das Rennen vorzeitig aufgeben, nachdem er bereits kurz nach dem Start gestürzt war.

Weltmeister wurde der Däne Albert Philipsen, der am Samstag schon Weltmeister im Straßenrennen wurde.

 

Foto: Medaillenhoffnung Carla Hahn ging leer aus.

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