Lisa Brennauer starke Sechste

Das Olympische Straßenrennen der Frauen endete heute mit einem Überraschungssieg: Die Österreicherin Anna Kiesenhofer siegte nach einer langen Soloflucht mit mehr als einer Minute Vorsprung vor der Niederländerin Annemiek van Vleuten und Elisa Longho-Borghini aus Italien. Die Deutsche Meisterin Lisa Brennauer beendete das Rennen auf einem starken sechsten Platz. Die deutsche Nationalmannschaft hat ein gutes Rennen gezeigt, Verantwortung übernommen und viel Führungsarbeit geleistet. Dabei fand sie jedoch kaum Unterstützung durch andere Nationen.

Reaktionen im Ziel:

Lisa Brennauer:
„Es war ein kleiner Fehler von uns, dass wir niemanden in der frühen Spitzengruppe hatten. Wir haben im Rennen viel Verantwortung übernommen. Ich denke, das war richtig, auch wenn es eigentlich nicht unser Job war. Leider haben andere Nationen das nicht gemacht. Wir haben uns echt ins Zeug gelegt, das Loch zur Spitzengruppe kleiner zu machen. Im Finale waren Liane und ich noch dabei und konnten doch noch um die Medaillen mitfahren. Leider war es dann nur der sechste Platz. Aber der Ofen war zum Schluss ein bisschen aus. Auf dem Papier ist das ein tolles Ergebnis, aber wenn man so nah an den Medaillen ist, nach so einem Rennen, das so komisch lief, das ist dann schade. Aber das ist Olympia, und heute gab es eine Überraschungssiegerin. Ich nehme für mich mit, dass ich gute Beine habe, bin hoch motiviert für die anderen Rennen, die noch vor mir liegen. Auch mit der Hitze bin ich heute gut klargekommen.“

Liane Lippert:
„Es war ein mega hartes Rennen, extrem heiß. Das Wetter hat das Rennen stark beeinflusst. Aber wir sind als Team wirklich gut gefahren. Wir haben versucht, den Vorsprung zu den Ausreißerinnen zu minimieren, aber andere Nationen wollten nicht. Darum ist die Lücke nicht wirklich kleiner geworden. Hannah war sehr stark heute und hat sich im Team eingesetzt. Am Berg war sie abgehängt, kam aber noch mal zurück und hat wieder viel geholfen. Ich selbst hatte am letzten Berg extrem zu kämpfen, aber ich konnte mich, wie zuvor auch schon einige Male, wieder zurückkämpfen und Lisa unterstützen. Ich bin Attacken mitgegangen und habe versucht, Lisa im Finale in die Position zu bringen und war bis fünf Kilometer vor dem Ziel bei ihr. Ich denke, als Team sind wir heute richtig gut gefahren. Jede hat ihren Job gemacht.

Trixi Worrack:
„Es war ein komisches Rennen, wie so oft bei Olympia. Die frühe Ausreißergruppe konnten den Vorsprung extrem ausbauen, weil keiner richtig gefahren ist in der Verfolgung. Wir haben versucht, das Feld schnell zu halten, aber andere Nationen haben nichts gemacht. So kam es dann zu diesem Überraschungssieg. Aber wir haben uns nichts vorzuwerfen, haben gut gearbeitet.“

Hannah Ludwig:
„Es war richtig cool, alle Mädels waren stark, vor allem Liane und Lisa. Und Trixi war der beste Road-Captain. Es hat Spaß gemacht, aber es war echt ein spezielles Rennen. Als Team haben wir alles versucht. Ich glaube, wenn wir es alle mal sacken lassen, werden wir zufrieden sein. Ich bin richtig stolz auf alle und es war so schön, dass ich dabei war, Teil dieser Mannschaft sein durfte.“

Bundestrainer Andre Korff:
„Die Mädels haben sich gut geschlagen, alle haben ihre Aufgaben gut erfüllt. Trixi Worrack hat am Anfang Tempo gemacht, Liliane am Ende Lisa sehr gut unterstützt. Wir haben im Finale ein bisschen spekuliert, gehofft, dass sie die beiden Verfolgerinnen erst auf der Zielgeraden einholen, dann hätte Lisa eine Chance auf eine Medaille gehabt. Der sechste Platz von ihr ist ein super Ergebnis. Man hat ihre Stärke im Rennen gesehen. Das lässt hoffen für die nächsten Wettbewerbe, die noch vor ihr liegen. Kompliment an die Österreicherin, die mit ihrem Start-und-Ziel-Sieg alle überrascht hat.“

 

Foto: Lisa Brennauer im Finale mit Marianne Vos (Niederlande).  Foto: BDR (im Rahmen dieser Berichterstattung kostenfrei nutzbar)

 

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