44 Titel werden vergeben

Die Radrennbahn in Frankfurt (Oder) ist vom 7. bis 11. Juni Schauplatz der 131. deutschen Meisterschaften im Bahnradsport. Zuletzt fanden die Titelkämpfe unweit der Grenze zu Polen nach den Olympischen Spielen 2012 in Frankfurt (Oder) statt – damals noch auf einer 285 Meter langen Bahn. An den fünf Wettkampftagen ermitteln wie in den vergangenen Jahren die Elite sowie die Klassen U19 und U17 gemeinsam ihre Titelträger auf der 2013/14 auf 250 Meter verkürzten Bahn. Damit fallen 44 Entscheidungen. Die Omnium-Titelträger werden erneut in einer eigenen Veranstaltung am 15./16. Dezember in Frankfurt (Oder) ermittelt. Die Madison-Rennen bei den Frauen – in diesem Jahr erstmals in Hongkong ohne deutsche Beteiligung im Programm der Weltmeisterschaft – laufen bei Elite, U19 und U17 als Demonstrationswettbewerb.

Vor einem Jahr in Cottbus drückten vor allem die Olympia-Starter den Meisterschaften sowohl im Kurzzeit- als auch im Ausdauerbereich ihren Stempel auf. Olympiasiegerin Kristina Vogel aus Erfurt raste in Sprint und Teamsprint zu ihren nationalen Titeln 15 und 16, Doppel-Gold gab es auch für den Cottbuser Maximilian Levy (Sprint, Keirin), der nach erneuter Schulter-Operation im Januar und Verpassen der WM wieder einen Comeback-Versuch startet.

„Ich bin fit und möchte mich natürlich wieder so teuer wie möglich verkaufen. Ziel ist die Qualifikation für die Europameisterschaft im Oktober in Berlin. Das ist das große Ziel, das mir dieses Jahr bleibt“, sagte der bald 30-Jährige, der zunächst bis zur WM 2018 in Apeldoorn eine Fortsetzung seiner Karriere plant. Weiter nicht mit dabei ist dagegen  Ex-Sprint-Weltmeister Stefan Bötticher aus Chemnitz, der nach lang anhaltenden muskulären Problemen seine Rückkehr auf die Bahn für den Spätsommer vorbereitet.

Roger Kluge aus Berlin wurde 2016 Meister im Punktefahren, würde gern auch in Frankfurt (Oder) wieder fahren, hat aber noch Probleme mit dem Zeitplan. Verfolger-Meister Marco Mathis (Tettnang), später im Jahr U-23-Weltmeister im Zeitfahren und inzwischen als Profi bei Katusha Alpecin unter Vertrag, wird seinen Titel definitiv nicht verteidigen, weil er für sein Team anderweitig im Einsatz ist.

Zurück auf die nationale Ebene kehrt dagegen René Enders. Der Olympia-Dritte von 2008 und 2012 im Teamsprint hatte nach Platz fünf bei den Spielen in Rio 2016 eine lange Pause eingelegt. „Ich stehe voll im Training und möchte mit meinen Teamkollegen Jan May und Marc Jurczyk im Teamsprint um eine Medaille fahren – am liebsten natürlich Gold holen“, sagte der 30-Jährige. „Ich bin jetzt elf Jahre im Sprintteam Thüringen dabei. Das war und ist immer eine Herzensangelegenheit gewesen. Wir haben uns vor einigen Wochen neu formiert, dabei helfe ich gerne mit“, sagte Enders, seit März 2016 Vater eines Sohnes (Levi). Ob die EM möglicherweise sogar eine Rolle spielt, darauf wollte sich Enders nicht festlegen lassen. „Nach den Meisterschaften in Frankfurt/Oder werde ich entscheiden, wie es sportlich für mich weitergeht“, sagte Enders, 2011 und 2013 Teamsprint-Weltmeister.

Für die Nominierung zur EM in Berlin spielen die deutschen Meisterschaften aber nicht so eine wichtige Rolle wie in anderen Jahren. „Wir gehen davon aus, dass alle Fahrerinnen und Fahrer, die in Berlin dabei sein wollen, auch bei der DM am Start stehen werden. Immerhin ist es eine nationale Standortbestimmung. Aber das Trainerurteil hat im Hinblick auf die EM ein größeres Gewicht“, erklärte BDR-Sportdirektor Patrick Moster.                     

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