Bereits in der ersten Runde fiel an der 747 Meter hochgelegenen „Hohe Acht“ die Vorenscheidung, als sich zehn Fahrer absetzen konnten. Weitere Acht schafften im Verlauf des Rennens noch den Anschluss, darunter alle Favoriten um Bundesliga-Spitzenreiter Jon Knolle (Saris-Rouvy Sauerland). Das restliche Fahrerfeld schaffte den Anschluss nicht mehr, auch wenn sie zwischenzeitlich den Rückstand zur Spitzengruppe verringern konnten.
Bei der letzten Überquerung der Hohen Acht sorgte Moritz Kretschy für eine weitere Tempoverschärfung und sprengte die Spitzengruppe. Lediglich die drei Fahrer, die später die Podiumsplätze unter sich ausmachten, blieben an der Spitze. Im Endspurt hatte Lindner dann die schnellsten Beine.
Für den Zwickauer war es bereits der dritte Sieg auf der Straße in diesem Jahr. Im Mai war er beim Bundesligarennen in Schweigen erfolgreich; vor einer Woche gewann er in Glauchau das Norwest-Kriterium.
In der Gesamtwertung bleibt Jon Knolle, der Platz zwölf belegte, vorn. Auch die übrigen Leadertrikots bleiben fast alle in der Hand der Sauerländer: Michiel Stockman ist bester Bergfahrer, Abraham Stockman schnellster Sprinter, und in der Mannschaftswertung behauptete das Saris-Rouvy Sauerland Team ebenfalls die Führung. Sie liegen jetzt mit 190 Punkten an der Spitze, gefolgt von P&S Benotti (182) und Lotto – Kern Haus (151).
„Das Rennen war zwar nur 110 Kilometer lang, aber aufgrund der Topographie und der Hitze superschwer. Die alte Nordschleife forderte alles. Danke an den Ausrichter, dass wir wieder auf dem Ring fahren durften. Es ist nicht selbstverständlich, einen so berühmten Rennkurs für ein Radrennen nutzen zu dürfen,“ sagte BDR-Vize-Präsident Günter Schabel. 1966 fand auf der Nordschleife die Rad-Weltmeisterschaft statt, bei der Rudi Altig ins Regenbogentrikot schlüpfte.
zum Foto: Das Saris-Rouvy Sauerland Team dominiert die Bundesliga: Spitzenreiter Jon Knolle (Zweiter von rechts), bester Bergfahrer Michiel Stockmann (Zweiter von links), bester Sprinter Abraham Stockman (links). Rechts der beste Amateur, Sven Thurau vom Sportforum-MyFitness Apotheke. Foto: BDR
Simon Gegenheimer beim Weltcup vorn
Gleich fünf deutsche Fahrer konnten sich beim Eliminator World Cup in Aalen unter den besten Acht behaupten. Weltmeister Simon Gegenheimer gewann das große Finale vor den beiden Franzosen Titouan Perrin-Ganier und Quentin Schrotzenberger sowie seinem Landsmann Stephan Mayer. Im kleinen Finale setzte sich Felix Klausmann vor Nils-Obed Riecker, dem Franzosen Thibaut Kahlhoven und Julian Claudi durch. Durch seinen Sieg baute Gegenheimer auch seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf 222 Punkte aus.
Bei den Frauen belegten Lia Schrievers und Marion Fromberger die Plätze zwei und vier. In der Gesamtwertung liegt Fromberger mit 167 Punkten auf Platz zwei hinter Gaia Tormena aus Italien (315), die auch das Rennen in Aalen für sich entschied.
Die nächste Station des Eliminator Weltcups ist am 14. August in Oudenaarde in Belgien.
Downhill-DM in Ilmenau
Bei den deutschen Downhill-Meisterschaften in Ilmenau gewann Max Hartenstern (Cube) mit deutlichem Vorsprung den Titel vor Johannes Fischbach (Raymon) und Erik Irmisch (YT Racing Dudes), die als Vierte und Fünfte über den Zielstri h fuhren. Weil die Zweit-und Drittplatzierten aber keine deutsche Staatsangehörigkeit haben, kamen sie nur im Rennen, nicht aber bei der Meisterschaft in die Wertung. Bei den Frauen bestätigte Nina Hoffmann (Santa Cruz Syndicate) ihre Klasse. Sie siegte mit neun Sekunden Vorsprung vor der Schweizerin Ramona Laura Kupferschmied (Swiss MTB Pro Team). Als Gesamtdritte beziehungsweise -vierte holten sich Charlotte Germann (+0:12/Freeride & Downhill Vorarlberg) und Justine Welzel (+0:15) im DM-Titelkampf Silber und Bronze.