„Eigentlich habe ich in diesem Jahr schon genug die dänische Nationalhymne gehört,“ meinte Schwarzbauer noch vor dem Rennen und kündigte Andreassen einen harten Kampf an. Beide gehören in dieser Saison zu den bestimmenden Fahrern im Juniorenbereich und liegen mit 180 Punkten an der Spitze des UCI-Rankings.
Beide lagen bis zur Hälfte des Rennens dicht auf, dann zog der Skandinavier an, hatte nach der dritten Runde zehn, im Ziel 24 Sekunden Vorsprung vor dem Deutschen. In der UCI Junior Serie hatte Andreassen bereits drei Siege gefeiert – zuletzt in Albstadt – immer vor Schwarzbauer. Dieser musste sich im Finale der Europameisterschaften noch gegen den Niederländer Milan Vader wehren, der den Kampf um Silber aber schließlich verlor. „Ich habe ein bisschen gehofft, dass ich Simon heute schlagen kann. Ich bin nicht enttäuscht über Silber. Simon hat vier Mal attackiert, vier Mal konnte ich mitgehen, aber beim fünften Mal nicht mehr. Ich habe alles gegeben, wirklich alles. Meine Beine waren ziemlich gut, aber in der letzten Runde hatte ich Wadenkrämpfe und habe furchtbar gelitten. Jetzt werde ich eine Pause machen und mich dann nur noch auf die Weltmeisterschaft konzentrieren“, sagte der EM-Zweite im Ziel.
Hinter dem Franzosen Hugo Pigeon, dem Belgier Wout Alleman und dem Dänen Anders Bregnhoj belegte Tobias Eise den siebten Platz und kommentierte das Rennen so: „Anfangs der zweiten Runde habe ich gedacht, ich könnte vielleicht zur Spitze aufschließen, aber die haben dann am Teer-Anstieg oben raus attackiert. Ich hätte mich übernommen, wenn ich da hinterher gefahren wäre. In der letzten Runde habe ich schon die Beine gemerkt vom Team Relay gestern. Den sechsten Platz habe ich im Sprint um eine Radlänge verloren, aber es war für mich auf jeden Fall eine gelungene Europameisterschaft.“
Robin Hofmann, der in der letzten Runde sechs Plätze gutmachte wurde 16. „Ich bin nicht unzufrieden. Ich gehöre zum jüngeren Jahrgang und da sind solche Ergebnisse okay. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich alles gegeben habe, dann bin ich zufrieden. Und das war heute so.“ Der vierte deutsche Starter, David Horvath, belegte Platz 45.