Starke Top-Ten-Platzierungen zum Abschluss
In den Cross-Country-Wettbewerben, die mit Ausnahme der Junioren alle am letzten Wettkampftag der MTB-WM in Andorra ausgetragen wurden, konnten die deutschen Teilnehmer mit starken Top-Ten-Platzierungen überzeugen. Sina van Thiel gelang als Sechste im Rennen der weiblichen U23 die beste Platzierung für den BDR am Schlusstag der WM. Luca Schwarzbauer wurde in der Eliteklasse der Männer Siebter.
Luca Schwarzbauer auf dem Weg zum siebten Platz.Foto: Muth

Am Vorabend des WM-Rennens wurde es hektisch im BDR-Hotel. Wegen eines drohenden Unwetters wurden die Wettkämpfe alle nach vorn verschoben, so dass viel umgeplant werden musste. Und weil am Wettkampftag die Zeitabstände zwischen den einzelnen Rennen stark verkürzt waren, waren alle Betreuer extrem gefordert, den Athletinnen und Athleten alles perfekt vorzubereiten.

Bundestrainer Peter Schaupp konnte mit dieser WM sehr zufrieden sein, auch wenn die erhoffte Medaille ausblieb.*  „Zwei Top-Ten-Platzierungen bei den Männern sind ein gutes Ergebnis. David (List) hat überrascht und Leon (Kaiser) als Newcomer in der Eliteklasse eine ebenfalls solide Leistung gezeigt,“ sagte Schaupp und bedauerte, dass Julian Schelb und Max Brandl durch technische Defekte ausgebremst wurden.  „Sie wären sonst noch weiter vorn gelandet.“

In der Eliteklasse der Männer bot die BDR-Mannschaft eine überzeugte Teamleistung. Der Deutsche Meister Luca Schwarzbauer (Foto) fuhr mit den Besten mit und erreichte Platz sieben. David List wurde Zehnter, Julian Schelb 27., Leon Kaiser 34. und Max Brandl landete auf Platz 40.

„Ich bin sehr happy mit dem siebten Platz. Das war bei der Vorbereitung  in den letzten Wochen das Maximum was ich erreichen konnte. Es hat viel Spaß gemacht, ich habe aber auch volle Kanne gelitten. Es war ein Traum so im Rennen vorn mitzufahren, und ich habe alles aus mir herausgeholt heute,“ sagte Schwarzbauer.

Neuer Weltmeister wurde der Südafrikaner Alan Hatherly, der sich lange mit dem Franzosen Victor Koretzky ein spannendes Duell lieferte, am Ende der Stärkere war. Olympiasieger Tom Pidcock gewann Bronze.

Im WM-Rennen der Frauen zeigte die Niederländerin Puck Pieterse eine imposante Soloshow. Sie fuhr gleich nach dem Start an die Spitze, zog ungefährdet davon und eroberte sich den Titel.

Beste Deutsche war Nina Graf, die auf einen soliden 15. Rang fuhr. Ronja Eibl und Lia Schrievers belegten die Plätze 25 und 26. „Ich habe alles umgesetzt, was ich mir vorgenommen hatte, konnte mich trotz des großen Starterfeldes gut positionieren und mich sehr schnell unter den Top-20 einsortieren. In der letzten Runde musste ich alles rausholen, da habe ich schon ums Überleben gekämpft. Mit dem 15. Platz bin ich echt zufrieden,“ sagte Graf nach dem Rennen.

Die Wertung der Altersklasse U23 gewann die Kanadierin Isabella Holmgren. Erfreulich war das Abschneiden der Deutschen: Sina van Thiel wurde Sechste, Kira Böhm Achte.  Andrea Kravanja belegte Platz 19., Finja Lipp wurde 21., Luisa Daubermann 27. und Carla Hahn 37.

Wegen der Unwetterwarnungen für den Nachmittag entschied die UCI, dass Frauen und U23 zusammenfahren mussten, um den zeitlichen Ablauf zu verkürzen.

„Das war ein ultrahartes Rennen,“ fand Sina van Thiel im Ziel. „Dass wir zusammen mit der Elite gestartet sind, war neu. Dadurch war das Starterfeld riesengroß. Ich bin, glaube ich, von Position 67 ins Rennen gegangen und habe einfach versucht, mich Stück für Stück nach vorn zu arbeiten,“ beschreibt Sina van Thiel ihr Rennen. „Ich habe einfach immer versucht, am Berg eine Lücke zu finden und mich nach vorn zu fahren. In den Abfahrten habe ich mich dann immer etwas erholt für den nächsten Berg,“ erklärte sie ihre Taktik, die sie zur tollen WM-Platzierung führte.

Im Rennen der männlichen U23 überzeugte Lennart Krayer auf Rang sieben. Paul Schehl und Fabian Eder landeten beim Sieg des Franzosen Luca Martin auf den Plätzen 17 und 52.

„Dass der Start so früh gelegt wurde, war nicht optimal, aber ich war trotzdem von Anfang an gut dabei und lag nach der ersten Runde auf Platz zwölf. Danach konnte ich mich Stück für Stück nach vorn arbeiten und vor allem meine Stärke am Berg zeigen. Ich habe mein Bestes gegeben und bin zufrieden mit meinem Rennen, auch wenn es nicht zu einer Medaille gereicht hat,“ sagte Krayer nach dem Rennen.

 

  • Anmerkung: E-Bike-und Downhill liegen nicht im Verantwortungsbereich von MTB-Bundestrainer Peter Schaupp.
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