Nina Graf, die kurz nach den Olympischen Spielen heiratete und deshalb bis zur Mitte des Jahres noch unter dem Nachnamen Benz am Start stand, hat das Bundesligarennen in der Wintersport-Hochburg Winterberg souverän für sich entschieden. Die 26-jährige Olympionikin triumphierte vor Lotte Koopmans und Kaya Pfau.
Das Rennen der Damen war eine klare Angelegenheit zugunsten von Nina Graf. Die Fahrerin des Lexware Mountainbike Teams feierte einen astreinen Start-Ziel-Sieg, ohne dass ihr die Konkurrenz wirklich nahekommen konnte. Dementsprechend happy zeigte sich Graf im Ziel: „Ich bin kurzfristig angereist und war zunächst wirklich positiv überrascht von der coolen Strecke hier in Winterberg. Das hat wirklich mega Spaß gemacht. Dieses Wochenende war allgemein sehr cool. Ich bin ohne Support hier angereist. In der ersten Saisonhälfte bis Olympia und jetzt zur WM musste ich insbesondere wegen der Olympiaquali immer abliefern. Jedes Rennen musste praktisch sitzen. Und heute war es einfach entspannter und ich konnte ohne spezielle Vorbereitung ein top Rennen zeigen, das hat wirklich Spaß gemacht.“
Diesen Spaß münzte die Wahl-Freiburgerin offensichtlich in eine Top-Leistung um. Über zwei Minuten Vorsprung brachte Graf zwischen sich und die Niederländerin Lotte Koopmans, die sich wiederum relativ eindeutig gegen Kaya Pfau durchsetzen konnte. Ramona Carfora, Siegerin des Bundesligarennens in Saalhausen, wurde Vierte, Annemijn van Limpt landet auf Platz fünf.
Herren: Schuermans eine Klasse für sich
Jens Schuermans war der Favorit und der Favorit lieferte: Der Belgier vom Giant Factory Off-Road Team setzte sich in Winterberg gegen seinen Landsmann Arne Janssens und Lennart-Jan Krayer durch. Eine Woche nach der Weltmeisterschaft in Andorra, bei der er Rang 30 im Cross-Country-Rennen belegte, konnte am Ende keiner der Konkurrenten dem 31-Jährigen das Wasser reichen.
Schon früh im Rennen formierte sich eine Spitzengruppe, in der die Top-Favoriten des Tages versammelt waren. Jens Schuermans hielt das Tempo hoch, obwohl er nach eigener Aussage nicht den besten Start erwischte, Lennart-Jan Krayer vom Lexware Mountainbike Team hing am Hinterrad, musste insbesondere in der ersten Runde aber mit dem Handicap klarkommen, dass er die Strecke nicht kannte. „Ich konnte vor dem Rennen leider nicht auf die Strecke, deshalb habe ich mir in der ersten Runde das Ganze erst einmal etwas angeschaut“, gab der deutsche U23-Meister im Ziel zu Protokoll.
In der Folge setzte sich Schuermans, dessen Wohnort nur 2,5 Autostunden von Winterberg entfernt liegt, an der Spitze ab, weshalb das heutige Rennen ein letzter Wettkampftest vor den Übersee-Weltcups darstellte. Krayer, der zu diesem Zeitpunkt auf Rang zwei unterwegs war, konnte dem Olympiateilnehmer dann auch nicht folgen. „Jens Schuermans ist einfach Top 30 der Welt. Als U23-Fahrer hatte ich da keine Chance. Nichtdestotrotz konnte ich ganz ordentlich mitfahren“, zeigte sich Krayer trotzdem zufrieden. Erst in der letzten Runde konnte Arne Janssens zum Deutschen aufschließen und im Finale auch den Zielsprint für sich entscheiden. „Ich bin noch müde von letzter Woche. Auch die Höhe in Andorra hat mir etwas zugesetzt. Deshalb passt das heute schon“, so der 22-jährige Lexware-Fahrer.
Junior/innen: Pflüger und Lindner souverän zum Sieg
Während im Elite-Rennen der Herren Rang eins und zwei an Belgien ging, sicherten sich bei den Juniorinnen zwei Niederländerinnen die ersten beiden Podiumsplätze: In einem verhältnismäßig langen Rennen triumphierte Elena Poppelaars in 1:10:22 Stunden vor ihrer Landsfrau Bloeme Kalis. Dritte wurde die Deutsche Klara Müller vom RC Mistral Neunkirchen vor Jana Lohrmann (Bike Aid) und Paulina Lange (WSV Mehrstetten).
Bei den männlichen Junioren setzte sich Sverre van Lee (Biometric Canyon Cycling Team) vor Brent van Geest (Snelle-Wiel Bestronics) und Max Adler (RVC Reute) durch. Knapp dahinter überquerten Elijah Witzack (RV Schwalbe Trier) und Marlon Uhl (SC Hausach) auf den Rängen vier und fünf den Zielstrich.
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Ergebnisse des Bundesligarennens aus Winterberg finden Sie hier: Ergebnisse Winterberg.
