Moster: „Deutscher Radsport ist Weltspitze“
Mit einer Gold-, einer Silber und zwei Bronzemedaillen kehrt der Bund Deutscher Radfahrer von den Straßen-Weltmeisterschaften in Richmond zurück.

„Der deutsche Radsport hat sich von seiner besten Seite gezeigt und eindrucksvoll untermauert, dass er zur Weltspitze gehört.“ Sportdirektor Patrick Moster war voll des Lobes über die Leistungen der BDR-Athletinnen und Athleten bei der Straßen-Weltmeisterschaft in Richmond, die am Sonntag mit dem Straßenrennen der Männer endete.

Auch wenn die Zahl der Medaillen, insbesondere der goldenen, nicht an die des Vorjahres heranreichten, hat der Bund Deutscher Radfahrer bei diesen Titelkämpfen hervorragend abgeschnitten. „Gerade in den Disziplinen, in denen die körperliche Leistungsfähigkeit der entscheidende Faktor ist, waren wir sehr stark,“ so Moster  und meinte damit die Zeitfahr-Disziplinen, in denen es gleich vier Medaillen hagelte. Lisa Brennauer (Durach) konnte zwar ihren Titel im Einzelzeitfahren der Frauen nicht verteidigen, aber mit ihrer Bronzemedaille hat sie ihre Zugehörigkeit zur Weltspitze klar bestätigt. Zwei Tage zuvor gewann sie Gold im Teamzeitfahren mit ihrer Firmenmannschaft  Velocio Sram.

Im Zeitfahren der U23 gab es gleich zwei Mal Edelmetall: Hinter Weltmeister Matz Würtz Schmidt aus Dänemark belegten Max Schachmann (Berlin) und Lennard Kämna (Fischerhude) die Podiumsplätze. Eine Medaille in dieser Rennkategorie hatte es seit fünf Jahren, seit Marcel Kittels Bronzerang in Geelong, nicht mehr gegeben. In der Juniorenklasse dominierte wie 2014 in Ponferrada ein deutscher Fahrer: Leo Appelt aus Hannover, im August bereits Weltmeister in der Einerverfolgung, gewann den Titel souverän.

Tony Martin indes konnte seine Favoritenrolle nicht erfüllen und belegte in seiner Spezialdisziplin, in der er bereits drei Mal Weltmeister war, einen für ihn enttäuschenden siebten Platz. Die nächsten Wochen will der 30-Jährige nutzen, um die Ursache dafür zu ergründen, denn das nächste Ziel ist klar formuliert: Gold in Rio, bei den Olympischen Spielen 2016.

In  den Straßenrennen sorgten wieder die Junioren für die beste BDR-Platzierung: Martin Salmon erkämpfte sich Rang fünf; in der Klasse der U23 war Lennard Kämna als Zehnter bester Deutscher, bei den Frauen fuhr Trixi Worrack auf Platz zwölf. Im Straßenrennen der Mäner agierte die deutsche Mannschaft hervorragend, doch im Finale konnten sie den explosiven Antritt Peter Saagans nicht ytoppen. John Degenkolb, der ein großartigesFinale fuhr, kam mit den Verfolgern auf Platz 29 ins Ziel.

„In den Straßenrennen mussten wir uns diesmal mit Top-Ten-Platzierungen zufrieden geben. Das Glück, was uns in Ponferrada in die Hände gespielt wurde, war diesmal nicht auf unserer Seite. Aber wir haben alle Rennen entscheidend geprägt und unseren Stempel aufgedrückt. Bei allen Massenstarts sind wir kompakt als Mannschaft aufgetreten. Unsere Trainer haben die Sportler sehr gut auf diese Titelkämpfe vorbereitet. Richmond hat gezeigt, wozu wir fähig sind,“ meinte Moster stolz.

Einziger Wermutstropfen waren die Juniorinnen, die der internationalen Konkurrenz nicht gewachsen waren. „Dort muss sich strukturell einiges ändern“, mahnte Moster und nennt 2016 als Richtwert. „Nach den Spielen in Rio müssen wir das Trainingssystem im weiblichen Nachwuchsbereich neu ordnen“, sagt der Sportdirektor und denkt dabei an eine weitere Trainerstelle. Derzeit ist André Korff für den kompletten Frauen-und Juniorinnenbereich auf Bahn und Straße verantwortlich.

 

 

Zum Bild:  John Degenkolb hat tapfer gekämpft, belegte aber nur Platz 29 im Straßenrennen der Profis. 

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