Mieke Kröger auf dem Weg nach Rio
Gold für Maximilian Dörnbach im 1000-m-Zeitfahren der U23 und Silber für das Damen-Quartett in der Mannschaftsverfolgung, besser hätten die Bahn-Europameisterschaften in Athen kaum beginnen können. "Das war ein toller Auftakt und nimmt der Mannschaft den Druck für die nächsten Tage", freute sich BDR-Vize-Präsident Toni Kirsch.

 

„Ich bin Mieke Kröger. Seit dem 18. Dezember 2008 besitze ich ein Rennrad.“  So lauten die ersten Sätze auf der Homepage der Bielefelderin, die gestern auf der Olympiabahn von Athen EM-Silber in der Mannschaftsverfolgung gewann; zusammen mit Anna Knauer, Gudrun Stock und Lisa Klein. Vier starke Mädels, die in 4:30,6 Minuten über die Piste heizten, nur eine knappe Sekunde hinter dem deutschen Rekord und hinter dem Quartett aus Weissrussland, das sich den Titel holte.

Heute früh saß Mieke Kröger wieder auf dem Rad:  Qualifikation in der Einerverfolgung. Heute Abend will sie den Titel holen, wie schon 2014. Kröger ist ein Allroundtalent, Weltklasse im Zeitfahren, superstark auf der Bahn.  Experten vergleichen sie mit Ellen van Dijk, der Niederländerin, die in den letzten Jahren viele internationale Zeitfahr-Wettbewerbe dominierte, 2013 Weltmeisterin wurde.

Mieke Kröger hat ihre erste WM-Medaille in der Eliteklasse im letzten Jahr im spanischen Ponferrada knapp verpasst. Bei der Straßen-WM wurde sie im Zeitfahren Vierte. Eine starke Leistung. Wenige Wochen zuvor gewann sie den EM-Titel in dieser Disziplin, wurde außerdem Europameisterin in der Einerverfolgung, wie schon 2011 bei den Juniorinnen.  „Mieke weiß gar nicht, wie stark sie ist“, sagt ihr Coach Ronny Lauke. Für sein Team, Velocio Sram, startet Kröger seit diesem Jahr.  Tatsächlich hat sie erst mit 15 Jahren mit dem Radsport begonnen, bei Teutoburg Brackwede in Bielefeld. Dorthin zieht es sie immer wieder zurück, auch wenn sie inzwischen in Köln lebt und studiert und in Sachen Radsport viel unterwegs ist. Dass sie zu den Top-Five im deutschen Frauenradsport gehört und auch international mehr und mehr im Rampenlicht steht, ist ihr gar nicht so bewusst. „Ich fühle mich eigentlich gar nicht als Vollprofi, auch wenn es anders ist. Aber ich bin doch immer noch die Mieke“, sagt die Studentin der Ernährungswissenschaften, die zu Hause am liebsten den Obstsalat vom Papa isst.

Als sie Ende Juni Deutsche Zeitfahrmeisterin wurde und Weltmeisterin Lisa Brennauer auf den Silberrang verdrängte,  war sie selbst am meisten überrascht von diesem Erfolg. Dabei hat sie großes Potential. Manche sehen in ihr schon die Zeitfahr-Olympiasiegerin von Rio. Dort will sie hin, im August 2016. Und will in der Mannschaftsverfolgung und im Zeitfahren an den Start gehen und nach den Medaillen greifen. In Athen kämpft sie heute Abend erst einmal um den EM-Titel in der Einerverfolgung.

 

 

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